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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 86
(PDF, 35 MB)
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4), später in Binzen (OSB 16). Angehörige der Sippe bürgerten sich später (1913 und
1922) in Riehen ein.

Viele Schweizer wanderten weiter nach Norden, so in die Pfalz oder wenigstens
zum Kaiserstuhl. Aus Walterswil (Bern) kamen 1665 die Krumm nach Bahlingen
(OSB Otlingen 972 ff.) und 1921 wieder zurück nach Bettingen oder-noch verwik-
kelter - aus Affoltern im Emmental (Bern) die Grütter beziehungsweise Kreutner
1661 nach Bahlingen (OSB Otlingen 952 ff.),von dort 1776 nach Binzen und 1928
wieder zurück nach Riehen. Später behielten derart ausgewanderte Eidgenossen ihr
angestammtes Bürgerrecht bei: die in Binningen heimatberechtigte Hugenottenfamilie
Mory betrieb von etwa 1755 bis 1863 eine Ziegelei am Grenzacher Horn (OSB
2326 ff.), erlangte dort aber lediglich den Status eines Schutzbürgers. Johann Jakob
Mory (1832-1916) übersiedelte nach Riehen, wo er sich 1867 zu seinem Binninger
noch den Riehener Bürgerbrief erwarb. Von 1900 bis 1903 diente er seinem neuen
Heimatort als Gemeindepräsident. Eine dritte, damals gesetzlich gar nicht unbedingt
vorgesehene Variante wählten unter anderen die Gebrüder Weissenberger von Riehen
: Samuel Weissenberger (1808-1893) wirtete an verschiedenen Orten im Mark-
gräflerland und heiratete 1839 in Fischingen Maria Katharina Asal (* 1839) (OSB
1765). Im Alter kam er als Pfründer in seinen Heimatkanton zurück und starb in Basel
. Das Riehener Familienbuch vermerkt: »Soll mit Maria Katharina geb. Asal verheiratet
gewesen sein, die aus dieser Ehe hervorgegangenen Kinder sind jedoch auswärts
heimatberechtigt«. Sein Bruder Johann Georg Weissenberger (1811-1860),
Badwirt beziehungsweise Hotelier zum Baselstab in Fischingen (OSB 1764), leistete
als Schweizer Artillerist seine Militärdienste in Thun, und gleichzeitig versah er als
pflichtbewußter großherzoglicher Untertan das Amt des Fischinger Ratsschreibers
(OSB S. 187/8). Sein Sohn, der Kaufmann Hermann Weissenberger (1847-1911)
(OSB 1768) naturalisierte sich dann als Badenser 1885 in Genf. Solche und ähnliche

Beispiele lassen sich beliebig vermehren. Trotzdem: nicht die Wanderung von Mark-
gräfler Männern oder Familien nach Riehen-Bettingen und schon gar nicht die umgekehrte
Wanderung von Männern oder Familien aus Riehen-Bettingen nach der Markgrafschaft
ist zur Hauptsache für die Bevölkerungsvermischung über die Grenzen
verantwortlich. Hier bildet der wichtigste Faktor das kaum bezifferbare Kontingent
der nach Riehen und Bettingen heiratenden Markgräflerinnen. Auch hier fällt der
umgekehrte Vorgang weniger ins Gewicht: nur relativ selten wählten in ihrer Heimat
bleibende Markgräfler eine Frau aus den Basler Landgemeinden.

Wichtige Markgräfler Stammütter in Sippen von Riehen und Bettingen sind:
O Maria Barbara Armbruster (1811-1881) von Weil (OSB 81) heiratete 1834 den Schreinermeister
Johann Jakob Weissenberger (1804-1888), einen Halbbruder der erwähnten
Fischinger Wirte.

O Magdalena Brombacher (1779-1814) von Otlingen (OSB 69) heiratete den Riehener
Simon Bieler (* 1776). Die 1797 geschlossene Ehe wurde 1804 durch ein Urteil des
Kurfürstlichen Obergerichts geschieden. Die Töchter, Bürgerinnen von Riehen,
blieben in Otlingen und verheirateten sich dort. Ebenfalls geschieden wurde die 1832
geschlossene Ehe zwischen Maria Barbara Fünfschilling (1798-1877) aus Otlingen
(OSB 374/5) und Johann Jakob Bertschmann (1803-1870) von Bettingen.

O Anna Bürgin (1797-1851) von Otlingen (OSB 208) heiratete 1817 den Riehener Bäk-
ker Johannes Rohrer (1787-1840). In der anderen Richtung nahm sich der Küfermeister
Dietrich Bürgin (1815-1876) von Kirchen (OSB 2100) die Riehenerin Margaretha
Weissenberger (1821-1902) 1844 zur Frau.

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