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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 99
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Abb. 2: Jacob Burckhardt im Alter

aber noch ein- bis zweistündige Droschkenfahrten und genießt »den Frühling mit einem
fast wehmüthigen Vergnügen«32). Doch sonst war er bis zu seinem Tode mehr als drei
Jahre »durch Herzleiden völlig an das Haus gebannt«^'. Dies hinderte Burckhardt aber
nicht gänzlich am Arbeiten, auch wenn er am 7. November 1895 seiner Schwester
schreibt, daß »dabei nichts sonderliches mehr zu Stande kömmt«34-. Dies war eine zu bescheidene
Einschätzung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit, denn zwischen November
1893 und Dezember 1895 verfaßte Burckhardt noch zwei weitere »Beiträge zur Kunstgeschichte
von Italien«, nämlich »Das Altarbild« und »Das Portrait in der Malerei«, und
bis in den Sommer 1896 hinein hat er auch an seinem Buch über Rubens gearbeitet33^.

In einem Brief vom 5. Dezember 1896 an Heinrich Geizer lesen wir aber dann: »Mein
Befinden ist leidlich, kann aber jede Stunde anders werden und mit jeder Art wissenschaftlicher
Anstrengung hat es ein völliges Ende. Vom Weltlauf nehme ich nur noch
Notiz, soweit es sein muß, und Freude habe ich nicht daran, und, soviel ich sehe, andre
rechte Leute auch nicht36).

Dagegen nahm die Welt immer mehr Notiz von Jacob Burckhardt, wie die sich steigernden
Neuauflagen seiner Hauptwerke beweisen. Ergreifend hat dieses »Widerspiel«
Burckhardts großer Biograph Werner Kaegi wie folgt ausgedrückt: »Die letzten Jahre
Jacob Burckhardts tragen einen besonderen Zug der Schönheit in dem Widerspiel abnehmender
Kräfte - bis zur völligen Verzagtheit - mit dem Aufsteigen seines Ruhmes, dem
er nun keinen Halt mehr gebieten kann. Der Ruhm führt sein eigenes Leben und ist unabhängig
geworden vom Absterben des alten Mannes, der am Aeschengraben mühsam
seinen Atem zieht«37). »Anerkennungen«, wie die für 1897 geplante 7. Auflage des »Cicerone
«, haben jetzt für ihn »in der Nähe des Todes nur noch einen mäßigen Werth«38).

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