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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 102
(PDF, 35 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0104
In Wyhlen wurde ein weiteres
römisches Gebäude entdeckt

Erhard Richter

In Heft 1/1986 dieser Zeitschrift wurde über die Ausgrabung eines in der Heideggerstraße
gelegenen, annähernd quadratischen römischen Handwerkerhauses berichtet.
Dort fanden wir die Fundamente eines Brenn- oder Schmelzofens sowie zwei wertvolle
Kleinbronzen, so daß dieses Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 100 qm als metallverarbeitender
Gewerbebetrieb anzusehen ist1).

Das dazugehörige Wohnhaus mußte natürlich irgendwo im Bereich der Heideggerstraße
gestanden haben, weshalb es dringend erforderlich war, bei allen dortigen Bauvorhaben
die Baugruben und den Erdaushub genau zu untersuchen.

Am 8. November 1986 fielen mir schließlich beim Neubau von Frau Hilda Käuflin am
Schneckenbergweg - etwa 40 m nordöstlich des genannten Gebäudes an der Heideggerstraße
- im Aushub römische Ziegelreste und Bruchsteine auf. Noch am gleichen Tag
stellte die eilends herbeigerufene Arbeitsgruppe »Archäologie« des Grenzach-Wyhlener
Vereins für Heimatgeschichte innerhalb des schon teilweise fertiggestellten Rohbaues eine
etwa sechs Meter lange römische Mauer fest. In den folgenden vier Tagen wurde diese
dann - soweit sie noch nicht zerstört war - völlig freigelegt, wobei sich zeigte, daß das
Mauerwerk trotz der Abbaggerung der oberen Schichten noch eine Höhe von rund
1,20 m aufwies. Leider konnte diese etwa 75 cm breite Mauer nicht sichtbar erhalten
werden, doch wurde sie immerhin durch die weiteren Bauarbeiten nicht zerstört und
verläuft nun unter dem Kellerboden des Hauses.

Unmittelbar außerhalb des Neubaues haben wir anschließend auch noch die Nordostecke
dieses römischen Gebäudes freigelegt und die nach Südosten abzweigende Mauer
auf einer Länge von sieben Metern festgestellt. Diese verläuft aber mit Sicherheit noch
unter den Schutthügeln des Aushubs und wahrscheinlich auch noch im südlich davon gelegenen
Grundstück. Deshalb wird es in den nächsten Wochen wohl möglich sein, den
Grundriß dieses römischen Gebäudes genau festzustellen. Danach kann dann wahrscheinlich
auch seine Funktion näher bestimmt werden, nämlich ob es sich um das
Hauptgebäude der hier gelegenen Villa rustica oder um ein weiteres Nebengebäude handelt
.

Anmerkungen:

1) Erhard Richter: Zwei weitere römische Fundstätten auf der Gemarkung Grenzach-Wvhlen (Das
Markgräflerland, Heft 1, 1986, S. 73 ff.)

Gerhard Fingerlin: Ein neuer römischer Gutshof in Wyhlen (Das Markgräflerland, Heft 1, 1986,

S. 79 ff.)

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