Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 114
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0116
der Glashütte selbst, von der für eine Glashütte wichtigen umfangreichen Waldnutzung
und der Glasproduktion wird überhaupt nicht gesprochen. Dies könnte natürlich in früheren
, nicht erhaltenen Verleihungen ausgesprochen worden sein und wäre dann selbstverständlich
mit dem »guot in der glaßhütten« gemeint. Doch ist dies bei so eingreifender
Nutzung der Wälder unwahrscheinlich. Pauly war wahrscheinlich kein »Glaser«.

Auch seine Herkunft aus dem Joostal spricht dagegen, da dort weder zuvor noch danach
eine Glashütte in Betrieb stand, zur Führung einer Hütte aber Spezialkenntnisse
unerläßlich waren. So war der Vorgang von 1426 die Ubergabe von landwirtschaftlich zu
nutzenden Flächen, die ehedem von den Glasern gerodet und bewirtschaftet worden waren
. Die Hütte stand wohl im 14. Jh. in Betrieb und war damals im Jahre 1426 bereits
stillgelegt. Bemerkenswert ist der Standort der Glashütte mitten im Gebirge, was sie von
allen älteren Glashütten des 13. und 14. Jhs. ganz wesentlich unterscheidet. Doch müssen
wir bedenken, daß gerade hier die Verkehrsverbindung von Freiburg nach Villingen
vorbeiführte, was die Entlegenheit relativiert. Die nördlich im Gutachtal auftretenden
Namen wie Alte Glashütte, Glaserberg gehören späteren Jahrhunderten an, doch halten
der westlich Waldau gelegene Zinken Glashöfe, der dortige Glasberg und Glasbach die
Erinnerung an vergangene Zeiten wach.

Die Glashütte im Langenbach bei Wöhrenbach

Das unmittelbar nördlich Vöhrenbach an der Paßstraße Richtung Villingen gelegene
Glasbach, bis zur Gemeindereform Teil der Gemeinde Langenbach, wird bereits 1326
erwähnt.22^ Auch hier scheint der Name auf eine mindestens dem 13. Jh. zuzuordnende
Glashütte zurückzugehen, es sei denn, der Name gehört den Bergbauversuchen des 13.
Jhs. in diesem Bereich zu. Als treibende Kraft hinter der Glaserzeugung oder möglicherweise
der Bergbauversuche sind hier wohl die Grafen von Freiburg (Fürstenberg) anzusehen
, die 1244 auch das nahe Vöhrenbach als Stadt gegründet haben. Es wurde auch
schon an die Zähringer vor 1218 gedacht.23)

Die Glashütten bei St. Georgen und Buchenberg

Aus dem Jahre 1388 liegt ein Dokument vor, welches meldet, daß Eigelwart von Falkenstein
dem Kuonrad Maeger »in den glashoefen« Margareth, »Hans des Langen tohter
von Buchiberg«, verkaufe, die mit Konrads Sohn Hans verehelicht war, um sie dem Kloster
St. Georgen zu übergeben. Auch die Beraine des Klosters St. Georgen von 1392 und
1409 verdeutlichen, daß der »Glashof« bzw. die »Glashoeff« nordwestlich des ehemaligen
Klosters bei Sommerau auf dem Boden der Gemeinde Brigach zum Besitz von St.
Georgen gezählt haben, welches die dort im 14. und vielleicht schon 13. Jh. betriebene
Glashütte errichtet bzw. zugelassen hatte.24) Es ist nicht ganz auszuschließen, daß die
Glashütte noch um 1400 tätig war, denn die eheliche Verbindung des Hans Maeger mit
der Margareth Lang aus Buchenberg könnte durchaus auf dem Hintergrund zu sehen
sein, daß Hans Lang aus Buchenberg mit der einstigen, zeitlich indessen nicht mehr fixierbaren
Glashütte in Buchenberg verbunden war.

In Buchenberg erinnern noch heute der Glasbach und die westlich und nördlich des Ortes
gelegenen Waldstücke Glashalde an das einstige Glasgewerbe. An dem Hang unterhalb
der Kirche in der Nähe des Glasbachs sollen bei Ausschachtungen öfters Teile geblasener
Glasgefäße gefunden worden sein, die auf das 15./16. Jh. als späteste Entstehungs-

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