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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 126
(PDF, 35 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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rer verkaufte am 13.06.1562 der geistlichen Verwaltung von Rötteln sein Haus und seinen
Hof um 200 Gulden.61) Diese Familie hatte sich vielleicht schon von der Glashütte
gelöst, und dies gilt wohl auch für Ulrich Glaser, den Schreiber von Kandern, und seine
Frau Maria Marstallerin, die 1581 und 1583 ihre Kinder in Basel taufen ließen. Er stand in
markgräflichen Diensten und wurde 1585 Bürger zu Basel. Der 1576 als Pate in Vogelbach
registrierte »Hans Landtsmann uß der Glashütten«, 1583 abermals als »Hans Lüt,
sonst Landtsmann geheißen« vermerkt, gehörte der späten Phase der Kanderer Glashütte
an.62j Das Ende der Glashütte ist mit wenigen Einträgen in Kanderns Kirchenbuch gerade
noch zu fassen: am 30.IV. 1592 starb die Frau des seinem Beruf untreu gewordenen
Jakob Glaser, des »Blaz Kuohirten.« Am 25. XII. 1594 läßt Blesin Moler seine Tochter
Dorothea taufen. Einer der Paten war bezeichnenderweise Hans Schürer! Am
18.02.1595 heiratet Chryschona Glaserin den Jakob Kastenberger. 1595 heißt es dann
deutlich: dem Casparn uß der Alten Glashütten ein Kindt, Verena genannt, tauft.63'
Auf die neue Glashütte, die seit 1585 auf dem Roßboden zwischen Kaltenbach und
Wambach tätig war und Kanderer Beteiligung zeigt, wurde schon verwiesen. Ebenso auf
das 1597 errichtete Werk in Blasiwald. Dort tauchen die einstigen Kanderer Glaser Ulrich
Maler als neuer Hüttmeister, dessen Schwager Clewis Sigwart und Hans Maler,
dann auch aus der Wambacher Hütte Abgewanderte auf (s.S. 146).

- Gab es bei Malsburg (Kandertal) eine Glashütte?

In dem sehr alten Kirchenbuch der Pfarrei Vogelbach werden noch vor dem Bau der
Wambacher Glashütte verschiedene Familien Glaser verzeichnet, die u. U. nicht nur als
Zuwanderer aus dem nahen Kandern, sondern als Nachfahren einer im Bereich Malsburg
zu vermutenden Glashütte angesehen werden können. 1574 heiratet z. B. Thomas
Glaser von Malsburg-Lütschenbach, der Sohn des verstorbenen Melchior Glaser. Im
Ortsteil Kaltenbach wohnt 1575 Fridolin Glaser. Barbara Glaser ist 1580 als Frau des
Malsburger Vogtes Polei Meister genannt, dessen Name auf einen Hüttmeister der vorausgehenden
Generation zu weisen scheint. Diese Indizien machen es nicht unwahrscheinlich
, daß nach 1514, dem Jahr der Abfassung des Hachberger Urbars, auch bei
Malsburg Glas erzeugt worden ist. Dann wäre möglicherweise der oben unter Kandern
aufgeführte, aber nur im Kirchenbuch Vogelbach bezeugte »Hans Landtsmann uß der
Glashütten« der letzte direkte Beleg für den Betrieb (1576).

- Die Glashütten von Hägelberg und Weitenau

Das Hachberger Urbar verzeichnet 1514 im Bereich der Herrschaft Rötteln die beiden
Glashütten zu Hägelberg und zu Weitenau. Sie hatten einen jährlichen Zins von je drei
Pfund an die Herrschaft zu entrichten, sowie Glaswaren im Werte eines weiteren
Pfunds: »Item III lb von der Glaßhütten vber ein lb, dafür man Jars auch Glaß geben
muß.«64' Der Platz der Hägelberger Hütte wird durch eine späte Nachricht von 1571 bestimmbar
. Franz Gütlin, der Pfarrherr zu Otlingen, hatte als neuer Eigentümer des Platzes
, »darauf die alt Glaßhütten In Heglenberg gestanden und die er zu einer Matten gemacht
, nämlich uff funftzig Tauwen, zwischen der Vier Höfen Holtz vnd dem Heglen-
berger Wald gelegen«, einen Zins auferlegt bekommen.

Das Vierhöfe-Holz ist der Röttier Wald, der hinter der Helisau unmittelbar an die Gemarkung
Hägelberg stößt. Dort, am Südostdach des Munzenbergs an der Grenze des
heute zu Wollbach gehörenden Waldteils der Vier Höfe und des Hägenberger Waldes,
liegt die Pfaffmatt, deren Name an Pfarrer Gütlin erinnert. Die Pfaffmatt gibt den Standort
der früheren Glashütte an!65'

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