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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 14
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0016
Zunftlade - einen Gesandten nach Karlsruhe an den Hof. Die Zunft bot sogar an, in
Maulburg eine Brotbank zu errichten, das heisst einen Brotverkauf zu organisieren, wo
von morgens bis abends frisches Brot angeboten wird. Zum Schutz der Zunftartikel er-
liess die Regierung ein Dekret: Falls die Brotbank errichtet wird und eine "'hinlängliche
Qualität und allerlei Gattung Brod geliefert" wird, verliert Grether seine Backlizenz.
Der Maulburger "Brotkrieg" zieht sich Jahre hin. Die Zunft gab schlussendlich nach,
nachdem Grether Gesellen gefördert "und einen Jungen gelernt, den die Zunft ledig
gesprochen hat". Im Juni 1768 wurde er als Meister gegen eine Gebühr von 40 Gulden
in die Zunft aufgenommen. Diese Meisteraufnahme wurde im Juli dann vom Markgrafen
bestätigt11'.

Ein grosses Unglück brach am 12. April 1787 über Maulburg herein, nämlich eine
Brandkatastrophe. Mitten im Dorf brach vormittags um 11 Uhr in Caspar Brauns mit
Stroh gedecktem Haus das Feuer aus. Böse Zungen behaupten, Frau Braun habe
Küchle gebacken, und das Fett sei in Flammen geraten. Im Hofratsprotokoll im Generallandesarchiv
heisst es. die Brandursache sei nicht geklärt, und weiter, daß "den Braunischen
Eheleuten weder Unvorsichtigkeit noch Bosheit zur Last gelegt werden
könne".

21 Familien verloren ihr Dach über dem Kopf, und der Brandschaden belief sich auf
12250 Gulden. Der Vogt Wehrer sprach von einer "entsetzlich grossen Feuersbrunst".
Eine Welle von Hilfsbereitschaft aus den Nachbarorten erreichte Maulburg. Das Oberamt
bittet um einen "Vörschuss von 5700 Gulden für die verunglückten Einwohner".
Der rührige Vogt organisierte den Wiederaufbau. Die Behörden jedoch machten erhebliche
Auflagen, die diesen Aufbau gewaltig verteuerten. So wurde angeordnet, dass die

Das letzte strohgedeckte Haus im Dorf. Das Gebäude stand »Am Platz«.
Es wurde 1920 abgerissen.

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