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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 17
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0019
bürg der Gemeinderat und der Bürgerausschuss zusammen, um diesem Vertrag Rechtskraft
zu verleihen.

Wie stark sich die Maulburger Bürgerschaft an diesem Projekt interessiert zeigte,
macht der Umstand deutlich, dass von den 110 Mitgliedern des Bürgerausschusses 96,
also mehr als 2/3, an der Bürgerversammlung teilnahmen. Im Protokoll wird "die
grosse Zufriedenheit mit allem, was in dieser Sache geschehen ist" registriert. Dies
"umso mehr, weil diese Industrie nicht viel Fremde Leute herbei ziehe, und die Weibsbilder
und Kinder aus dem Ort, die sonst nicht verdienen können, da Arbeit und Verdienst
finden, und sodann manche müssige Hand, die vorhin aus Gemeinds Mitteln unterstützt
werden musste, ihr Brot findet"16).

Weniger zufrieden war das Bezirksamt in Schopfheim. Es liess von dem Papierfabrikanten
Johann Sutter in Schopfheim ein Gutachten anfertigen, der inThurneisen natürlich
eine Konkurrenz sah. Sutter legte dar, dass die Produktion von Papier seine Grenzen
hat, "solange nicht andere Stoffe wie Leinen zur Fabrikation tauglich sind". Er
meint, "je mehr Papiermühlen, desto höher der Lumpenpreis. Je höher der Lumpenpreis
, desto höher der Papierpreis". Dazu muss man wissen, dass bis zum Zollanschluss
Badens ein Ausfuhrverbot für Lumpen als wertvollem Rohstoff bestand und zur Sammlung
ein Patent der Kreisregierung erforderlich war. Der Gutachter fährt fort: "Wir dürfen
erwarten, es würde sich die Staatsbehörde eher geneigt zeigen, die Wohlfeilheit des
Papiers zu begünstigen als umgekehrt die Vertheuerung der Lumpen". Zudem sei es
"nicht Pflicht der Regierung, einzelne Fabrikanten als Monopolisten zu begünstigen".
Er erinnerte daran, "dass es ein Ausländer ist, der diese Papierfabrik errichten will,
dass es die inländische Population ist. die keine Vorteile, wohl aber Nachteile hinsichtlich
der Verteuerung des Papierpreises erwarten darf". Er schliesst mit dem Vertrauen
auf die Regierung, "dass sie den Glanz des Namens eines Fabrikstaates dem allgemeinen
Interessen der Staatsangehörigen nicht vorziehen werde, und die Pflicht anerkenne
, bestehende Industrie und Fabrikanstalten, wenn sie für das Bedürfnis des
Staatsangehörigen zureichen, zu schützen, und dieselben spekulativen Ausländern,
welche ihr eigenes oftmals engherziges Interesse als mit den Interessen unseres Landes
auf das innigste verknüpft, darzustellen bemüht sind, nicht aufopfern werde".


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