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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 21
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0023
Bekanntlich gehört zur Kirche nicht nur das Beten, sondern auch das Läuten! Darum
wandte sich 1737 Pfarrer Böhm an den "Durchleuchtigsten Markgrafen". Er schrieb:
"Auf hiesigem Kirchenthurm befindet sich nur ein wintziges Glöcklin, welches nicht
einmal an allen Orten dieses Dorfes kann gehört, viel weniger die ordentlichen Zeichen
zum gewöhnlichen Gottesdienst können gegeben werden". Er erklärt, "Jeder habe versprochen
, dazu freiwillig etwas zu geben", und bittet, den Betrag für eine grössere
Glocke aus der Almosenkasse nehmen zu dürfen.

Landvogt von Leutrum befürwortete dies Vorhaben und schlug 55 Gulden vor. Der
oberamtliche Verwalter Schabhard stellte fest, dass aus Maulburg noch über 63 Gulden
Zinsen ausstehen. Einmal wurde das Dorf durch starke Einquartierung von Husaren
stark mitgenommen, zum anderen waren "die letzten Gemeindevorgesetzten in obigen
drei Jahren liederliche Gesellen, weswegen selbige auch vor 1/ 4 Jahren beide cassiert
wurden". Er meint, dass es "Der armen Gemeind aber die dazu erforderlichen Kosten
allein zu bestreiten, schwer fallen wollte und daher derselben wohl zu gönnen wäre,
wenn Eure Hochfürstliche Durchlaucht von dem alten Almosen" etwas "gnädigst bewilligen
wollten". Durchlaucht folgte dieser Empfehlung und gab 40 Gulden aus alten
Ausständen mit der Auflage, dass der Almosenpfleger in Maulburg "pro futuro mit
mehrerer Sorgfalt als bishero geschehen, den Zins eintreibe't25).

Bereits 1761 zersprang diese 7 Zentner schwere Glocke. Pfarrer Böhm sieht eine Gelegenheit
, eine neue, mit 10 Zentnern, giessen zu lassen, "um einen stärkeren Klang zu
bekommen".

Auch der Landvogt von Wallbrunn stimmte dem zu. Die Vorgesetzten und Richter
von Maulburg schliessen darum mit dem Lörracher Glockengiesser Andreas Rost am
4. März 1761 einen Glockenaccord, also einen Arbeitsvertrag. Rost verspricht gutes
Material, den Zentner zu 8 Gulden zu liefern. Die Gemeinde dagegen sagt zu, pro
Pfund schwerer wie 10 Zentner bezahle sie zusätzlich 9 Batzen, und alsTrinkgeld liefert
ihm die Gemeinde "3 Klafter Holz halb Buche halb Eiche franco Haus".

Evangelische
Kirche (1753)
und Pfarrhaus
nach
der letzten
Renovierung
(Foto Ingrid
Schubert)

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