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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 50
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0052
Als Strübes Bilder erstmals in der Kunsthandlung Hartberg am Schöneberger Ufer
in Berlin gezeigt wurden, konnte Robert Scholz diesen bedeutenden Maler folgendermaßen
charakterisieren:

"Strübe nimmt die Beschäftigung mit der Kunst viel ernster, als es der
moderne Künstlertyp im allgemeinen tut. Ich wüßte heute keinen, in der
Vergangenheit nur Cezanne, der wie Strübe so ganz ohne Romantik und
ohne den versteckten Rest weltbegiückerischer Nebenabsichten auskommt
. Die systematische Erforschung des farbigen Raumaufbaues
war für Cezanne das ausreichende Problem der Malerei, und aus einer
verwandten Gesinnung heraus schafft Strübe Bilder, die eine experimentelle
Demonstration malerischer Grundwahrheiten darstellen."

Prof. Walter Ueberwasser. Basel, schrieb:

"Unendliche Füllen südlichen Lichtes hat Strübe in denWein- undWald-
gebirgen seines Markgräflerlandes eingesogen, vieles in großflächigen
Aquarellen gemalt, die als fertige Werke gelten dürfen."

Strübe selbst äußerte sich über seine Malerei:

"Meine Malerei ist zeitnahe und gegenwärtig, wenn auch nicht abstrakt,
angesiedelt in einem Zwischenbereich zwischen Naturnähe und Abstand
von der Natur. In der Landschaft sind es nicht die Einzelheiten, die
mich anziehen; ich hebe die Landschaft, eingebettet in das Wetter und
die Atmosphäre, den Menschen im Zustand der Ruhe und Sammlung."
Und später fährt er fort:

"...Aber vielleicht mehr verdanke ich dem heimatlichen Boden, dem
badischen Land, wo besonders im oberen Teil die Landschaft mit ihrem
atmosphärischen Reichtum und ihrer vielfältigen Form jeden Maler zur
Darstellung lockt. Sie fesselt mich im Süden, wo die Vorberge des
Blauen und Belchen in sanften Schwingungen gegen die Rheinebene hin
abfallen, in jeder ihrer Stimmungen, am stärksten jedoch, wenn sich Gewitter
anbahnen oder entladen und die helle Räche des Isteiner Klotzes
- diese Anschnittfläche des Brotlaibs - sich leuchtend gegen die schweren
Himmel abhebt und drüben im Elsaß streifende Sonnenlichter oder
Blitze Dörfer und Hügel enthüllen und so die Landschaft in das größere
Geschehen desWetters eingeschmolzen ist.

Und immer wieder ist es der Mensch selbst, der mich unablässig beschäftigt
hat. der Mensch in der Arbeit auf dem Felde, in der Ruhe, am
Abend vor dem Haus, in den träumenden Dörfern, der Mensch in der
Vielfalt seines Seins, er, der der erste Gegenstand künstlerischer Deutung
überhaupt gewesen ist und wohl auch der letzte sein wird.

Nie habe ich das Gefühl gehabt, an einem Ende zu stehen, eher immer
an einem Anfang - auch heute ..."

Wie mit Hermann Burte hatte ich auch mit Adolf Strübe zahlreiche persönliche Kontakte
. So sah ich ihn nach der Zerstörung seines Berliner Ateliers an der Prinz-Albrecht
-Straße nach dem Kriege oft in unserer Nachbarschaft in Lörrach oder später bei
Besuchen in seinem Atelier am Sonnenrain. Nach 1948 beeindruckte mich ein Besuch

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