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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0097
Siebmacher, Zinngießer und Säckler Handwerker der Herrschaft Badenweiler, welche
ihre Herberge im Wirtshaus zum Ochsen in Müllheim haben«. Die Unterlagen reichen
von 1790 - 1802 mit einer Einlage von 1780 - 1784. »Der Ochsen« war seit alters Versammlungsort
dieser vereinigten Zünfte, auch im März 1798 und im Juli 1802. Man las
dabei die Generalzunftartikel von 1760 und noch ältere von 1745 vor. Zwei Zehrungen
dieser Zünfte von 1798 mit einer Quittung des »Herrn Ochsenwirts« über 108 Gulden 50
Kreuzer und einer anderen über 88 Gulden, wobei die Meister aus eigenem Beutel 46
Gulden 15 Kreuzer zugeschossen, blieben erhalten. Die Zunftlade mit den Papieren
wurde im »Ochsen« aufbewahrt.

Noch zu Sieverts Zeit 1886 war der »Ochsen« Besitz der Nachkommen des Gründers,
von Friedrich Engler. Die Englers verkauften ihn vor 1910.

Einer der letzten Bombenangriffe im Mai 1945 zerstörte noch den »Ochsen«, auf dem
Friedrich Raupp und Luise Stiefvater zuletzt wirteten. Ein Neubau, das Bürohaus Hermann
, trat 1954 an seine Stelle.

»Gasthaus zum Schwanen*

Neben dem »Ochsen« lag das Wirtshaus »zum Schwanen« in der Wilhelmstraße 19a
gegenüber der Kirche (Abb. 5).

Hans Ulrich Tröttlin, Vogt von Buggingen, hatte am Stalten für seine Tochter Barbara
und ihren Mann Joachim Muser von Auggen ein Haus erbaut. Tröttlin erhielt im Januar
1734 die Schildgerechtigkeit »zum Schwanen«. Sein Schwiegersohn Joachim Muser wurde
1736 in Müllheim zum Bürger angenommen. Nach der Auggener Chronik von Buh-
rin war er gelernter Gerber. In den Gerichtsprotokollen wird er verschiedentlich als
Schwanenwirt und Metzger aufgeführt. Von 1739 - 1752 erwirbt er Matten und Äcker
für 2973 Gulden.

Aus den Umgeldlisten von 1743 - 1763 geht hervor, daß die Wirtschaft in dieser Zeit
verpensioniert war, die triftigen Gründe sind unbekannt. 1763 und auch 1783 zahlte der
»Schwanen« die gleiche Weinsteuer wie die »Post«, auch 40 Gulden.

Noch vor 1752 scheint Joachim Muser das 2. Mal geheiratet zu haben, denn er kauft
für seine Stieftochter Maria Magdalena Dorn Reben und Acker für fast 200 Gulden.
Schon 1763 ist diese Witwe von Friedrich Schöpflin und kauft unter Beistand von Muser
Grundstücke. 1767 erwirbt Joachim Muser der Ältere, Schwanenwirt, für seine Tochter
Maria Barbara, verheiratet mit Jakob Giss, einen Acker für 282 Gulden. Er selbst kauft
1777 Matten und Reben für 561 Gulden.

Noch vor 1785 muß er den »Schwanen« seinem Sohn Joachim übergeben haben, der
zu dieser Zeit auch Gemeindschaffner, Rechner, war und Anna Maria Heidenreich heiratete
. Der Sohn erwirbt weiteren Besitz. Es fällt aber auf, daß er von 1785 - 1805 nur
insgesamt etwas über ein Jüchen, 36 Ar, für 869 Gulden dazuerwarb und selbst so kleine
Beträge wie 43 Gulden in mehreren Raten bezahlte.

1802 lassen Joachim Muser, der Schwanenwirt, und sein Bruder Johann das ererbte
Gut ihrer Schwester, die mit Josef Bronner verheiratet war, für 3131 Gulden versteigern.
Weiteres ist aus den Gerichtsprotokollen bis 1810 nicht ersichtlich.

Dafür findet sich im Generallandesarchiv eine Erbaufstellung. Hierin vermacht im
März 1811 die inzwischen verstorbene Anna Barbara Heidenreich, verheiratet mit dem
am 29. Dezember 1811 verstorbenen Joachim Muser, an die Tochter Maria Barbara, verheiratet
mit dem Müller Johann Willin, 550 Gulden in bar und an die Tochter Katharina
Elisabeth, Witwe von Ernst Kammüller, 620 Gulden in bar. Die ganze Erbschaft, Liegenschaft
, Fahrnis und Kredite, betrug 2322 Gulden 35 Kreuzer.

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