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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 100
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0102
bereits verstorben. Als Wehrschaft stehen seiner Witwe Elisabeth, geb. Sollinger, zu an
Äckern, Matten und Reben 205,2 Ar im Wert von 1950 Gulden 7 Batzen 5 Pfennig. 1751
äußert sie dem Oberamt gegenüber, sie müsse das Wirtshaus entweder verlehnen oder
verkaufen, um das Umgeld bezahlen zu können. Unter dem Siegel könne sie nicht wir-
ten. Weitere Grundstücke und die »Krone« waren ja verpfändet. So kam auch hier alles
auf die Gant am 30. Oktober 1752. Die Hinterlassenschaft war in 3 Raten, 1752/53 und
1754, zu bezahlen. Bei der Versteigerung kauft der Bürger Michael Kammüller ein
Wirtshaus »zur Kronen« samt Hof, Scheuer, Trotten, Kraut- und Grasgarten nächst am
Marktplatz, zinst jährlich der Burgvogtei 3 Gulden Tavernzins und in den Blankenhorn-
schen Berain, früher nach Liel, den Herrn von Baden 5 Sester Roggen 2 Vierling für insgesamt
3820 Gulden.

Franz Schäntzlin, Vogt von Auggen, erwirbt für 1268 Gulden ein halbes Erblehens-
gut, etwa 20 Juchert, also 720 Ar, teils im Müllheimer, teils im Auggener Bann, zinst
nach Liel 1 Malter 4 Sester Weizen, 1 Malter 4 Sester Roggen, 4 Sester Gerste, 1 Malter 4
Sester Haber: Weitere Stücke erwarben Johann Löffler und Georg Sütterlin für 186 Gulden
. Schließlich kaufte noch der Schwanenwirt Joachim Muser für seine Stieftochter
Magdalena Dorn 1 Viertel Reben, 9 Ar für 75 Gulden 7 Batzen 5 Pfennig.

Der Gesamterlös der Versteigerung der Hinterlassenschaft des gewesten Kronenwirts
Antoni Dorn betrug 5 349 Gulden 7 Batzen 5 Pfennig.

Damit übernahm im Oktober 1752 Michael Kammüller die »Krone«. In den Jahren
1753/57 und 1759 verkauft er 103 Ar an Reben, Acker und Matten für 2 649 Gulden. Dabei
ist nicht gesagt, daß alles aus dem ersteigerten Gut der »Krone« kam. Dem steht ein
Grunderwerb in den Jahren 1754, 1764/65 und 1769 von 85,5 Ar für 1084 Gulden gegenüber
. Er hatte damit zwar 17,5 Ar weniger Boden, aber 1 565 Gulden durch die Verkäufe
hinzugewonnen. 1764 sitzt er im Dorfgericht.

Wohl vor März 1787 muß Johann Jakob Willin die »Krone« übernommen haben. Was
vorher gewesen ist, bleibt nicht in den Gerichtsprotokollen ersichtlich. Er muß gut gewirtschaftet
haben, denn bis zu unserem Zeitpunkt der Stadterhebung erwirbt er immer
wieder ohne Verkauf Grundstücke. Seine Tochter ist 1807 mit Mathis Wohlleb dem Jüngeren
verheiratet. Willin erwirbt von 1787 bis 1810 an Matten, Acker und Reben 263,5
Ar für 5 017 Gulden. Er starb 1824.

Mathias Wohlleb übernimmt als Schwiegersohn die »Krone«. Das alte Wirtshaus wird
durch einen klassizistischen Neubau ersetzt, der heute noch steht.

Die Umgeldakkorde der »Krone« betrugen, soweit festzustellen, 1746-55 jährlich 50
Gulden, 1750 gingen sie auf 44 Gulden zurück und blieben von 1756 bis 1763 bei noch 45
Gulden. Der Umsatz war von den Zeitumständen abhängig.

»Gasthaus zur Sonne«

Von diesem Gasthaus wissen wir, es stand unweit des Marktes nächst der Färbe an der
Wilhelmstraße.

Das Gesuch von Hans Martin Willin an den Markgrafen ist vom 14. Januar 1707. Willin
habe vor einiger Zeit eine Behausung zu Obermüllheim geerbt, die sich wegen der guten
Situation zu einer Wirtschaft schicke, zumalen seine Hausfrau von Kindheit auf bei
der Wirtschaft auferzogen sei. Sie könne das Kochen und Wirten ziemlich gut. Er bitte
um Tavernrecht und Schild und habe außer dem Haus wenig Güter. Durch das Wirten
vermeine er aber »zu einem Stücklein Brot besser zu gelangen«. Es sei dem Interesse des
Markgrafen nicht schädlich, wenn er »zur Sonnen« für eine leidliche Taxe wirte.

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