Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 103
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0105
Uber ihn und seinen Nachfolger läßt sich einiges aus den Gerichtsprotokollen entnehmen
. Zu dieser Zeit standen in Müllheim schon fünf Wirtschaften: Stube, Ochsen,
Schwanen, Hirsch und Rößlin. Somit war die Konkurrenz groß genug, um über die
Wirtschaft allein sein Brot verdienen zu können.

Von 1741 bis 1771 tauscht und kauft der Löwenwirt in 30 Jahren nur für 222 Gulden
Grundstücke. Von 1746- 1755 zahlt er jährlich 30 Gulden Umgeld, ab 1756- 1763 noch
25 Gulden. Die Zeiten waren schwieriger geworden, vor allem 1750/51 wird Klage geführt
. Verglichen mit den anderen Wirten steht der »Löwe« und das »Rößlin« an letzter
Stelle im Weinumsatz.

Bis etwa 1795 muß Johannes Zimmermann seinem Sohn Johannes, geboren 1775, die
Wirtschaft übergeben haben. Allerdings war sie mit 1 653 Gulden Schulden seines Vaters
belastet. In diesem Jahr 1795 wird der Sohn ausdrücklich als großjähriger Bürger genannt
. Das Umgeld war 1783, verglichen mit dem »Schwanen« und der »Krone«, um ein
Viertel niedriger gewesen. Es betrug 30 Gulden. Nach den Unterlagen im Stadtarchiv
stiegen bis 1806 die Schulden um mehr als das Doppelte auf 4 000 Gulden.

Es kommt am 28. Mai 1806 aber nicht zu der üblichen Vergantung, sondern Johannes
Zimmermann, Bäckermeister und bisheriger Löwenwirt, tauscht mit Anton Heiß, Bäk-
kermeister, ein Wirtshaus »zum roten Löwen« genannt, zu Obermüllheim ohnweit des
Marktplatzes gelegen nebst Baie ? im Hof samt weiteren Zugehörde wie ausgemarktet
und ausgesteint und er bisher besessen hat angeschlagen für 5 500 Gulden. Ausbedungen
:

1. Heiß zahlt 4 000 Gulden Nachgeld bar oder gleich so viel Schulden als von Heiß
übernommen werden.

2. zahlt er sämtliche Kauf- und Tauschkosten und Gebühren.

3. vom erhaltenen Gut werden gewährt Maß, Zins oder andere Lasten.

4. Das Eigentumsrecht auf dem Löwenwirtshaus und das Zubehör wird solange vorbehalten
, bis die daraufhegende Schuld bezahlt ist.

Dafür erhält Zimmermann die Behausung Heiß mit Scheuerle, Kraut- und Grasgarten
an der Dorfstraße gegen den Kronenwirt für 1 500 Gulden. Wir kennen nicht die eigentlichen
Hintergründe, die zu diesem Zusammenbruch führen mußten. Es war sicher nicht
leicht für den bisherigen Löwenwirt und seine Familie, ganz in der Nähe in bescheidenen
Verhältnissen weiter wirken zu müssen. - 1886 ist nach Sievert Karl Greif auf dem »Löwen
« , der zugleich die Posthalterei als Unternehmer führt. Er veranlaßt Veränderungen.
1902 erfolgt ein völliger Umbau innen und außen mit Einbeziehung eines Saales. Die
Drogerie Lamade verändert 1963 Front und Inneres nach ihren Erfordernissen.

»Gastbaus zum Hirsch*, später »zum Bad*

Dieses Gasthaus, heute Gasthof »zum Bad«, hegt dem Sportbad gegenüber unterhalb
des Himmelreichs. Es hatte ein wechselvolles Schicksal mit Um- und Neubauten und
verschiedentlichen Unterbrechungen seiner Schildgerechtigkeit (Abb. 8).

Aus dem Gerichtsprotokoll von Müllheim geht hervor, daß hier das Dorfgericht am
6. August 1616 einen Streit zu schlichten hatte, weil das Badhaus in der Nutzung geteilt
war und sich die Parteien des Meisters Lorenz Arnold Saulder, dem Bader, und Hans
Frey, mit dem Meister Georg Weidemann, dem Bader, und Gunter Schindler an der
Badstube nicht einig werden konnten. Später, 1670, verhandelte Michael Stocker nochmals
»die Alt-Badstuben betreffend«.

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