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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 126
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0128
Der ältere Netoreck (Heinrich Sigmund Herbst) wird im Mai 1805 Archineto-
r e c k genannt: Dem Archinetoreck wünsche ich noch einige Geduld und dann eine fröhliche
Crönung, desselben mit Kleinenkemser Reblaub (der Hofmeister wollte in Klein-
kems Pfarrer werden; sein Wunsch ging aber nicht in Erfüllung). Sogar ein A f t e r n e-
toreck kommt vor (Brief vom 9. August 1811): der jüngere Bruder Hitzigs.

Der neue Pfarrer in Brombach heißt der neuePlanet: Vor allen Dingen, mein lieber
Zenoides will ich dich wohlmeinend gewarnt haben, wenn du in Zukunft zum Fenster
hinaus schaust, Acht zu geben, ob nicht der neue Planet, der dir aus dem Gedritten Schein
in Kl K in den Gegenschein zu Brombach rückt, das nemliche thue, damit du den Kopf
nicht anstoßest (an Hitzig im Juli 1802). Hebel meint, Hitzig in Rötteln solle seinen Kopf
nicht so schnell und so weit aus dem Fenster strecken, weil vielleicht der neue Pfarrer in
Brombach zur gleichen Zeit seinen Kopf herausstreckt und die beiden Köpfe dann zusammenstoßen
könnten. Hebel schien für den Neuen keine sonderliche Hochachtung
zu hegen, denn er schrieb im gleichen Brief weiter unten: Der neue Planet, denn für eine
selbst leuchtende Sonne halte ich ihn wirklich nicht, führt meinen Ideengang auf... Der
neue Brombacher Pfarrer hieß Jakob Christof Friesenegger (1752 - 1823).

Niclas Bonaparte: siehe Bonaparte.

Ein anderer heißt N o 11 e 1 i. Heute ist die erste Präsentation und Aufwartung bei Sr.
Excellenz dem Notteli. Zu Reisners Zeiten hat er noch nicht gedacht, daß ich ihm noch
diese Ehre anthun würde (an Günttert, Oktob. 1813). Der Notteli hieß wirklich Karl
Christian Freih. v. Berckheim, war 1774 geboren und Hebels Schüler am Lörracher Pädagogium
. Dort hatte er schon seinen Beinamen erhalten. Er wurde Hofmeister der
Markgräfin Amalie und 1813 Staatsminister des Innern. Deshalb mußte Hebel als Direktor
des Gymnasiums seine Aufwartung machen.

Oberhammel: siehe Pfeddelbacher Oberhammel.

Hebel latinisierte gern Namen seiner Bekannten. So wurde Legationsrat Joseph Oehl
in Oleum umgetauft (an Ittner März 1810).

Parmenideus, das ist Hebel selbst. So unterschrieb er manche Briefe an Hitzig. In
Parmenideus und Zenoides, Hebel und Hitzig, sieht man den Kern des Proteuserkreises.
Parmenides aus Elea war ein griechischer Philosoph, um 540 v. Chr. geboren, der mit
seinen Gedanken über die Einheit des Seins Piaton beeinflußte.

Der Bergwerksinspektor Johann Jeremias Herbster, dem Hebel die Alemannischen
Gedichte widmete, wird einmal PaterSpeccius genannt (an Gustave Fecht Dezember
1793).

Auch hinter dem pompösen Titel Peterl. v. G. GnadenWild und Rheinkönig
zu Assmanshausen und Caub etc. etc. verbirgt sich Hebel selbst. In den
Briefen an Sophie Haufe, die Müllheimerin, spielt Hebel alle möglichen Rollen durch.
Er ernennt sie zu seinem Minister und gibt Ordres, wie sie sich zu verhalten habe. Auf
den König von Assmanshausen kam Hebel durch seine Rheinreise. Man merkt allen Briefen
an die Müllheimerin die Freude an der privaten Hochstapelei an.

Ein kräftiger Ubername ist der Pfeddelbacher Oberhammel. Im Brief vom
Anfang September 1802 an Hitzig denkt Hebel an sein geliebtes Proteopolis, die Stadt
des Proteus, an Lörrach: Von da gedenke ich, wenn in einer guten Stunde der Ostwind
nicht weht, das heißt, wenn nicht die Luft vom Grabe des Pfeddelbacher Oberhammels
neuerdings profanirend über die Thumringer Straße wandelt, nach Proteopolis ...zu
wallen. So deftig spricht Hebel vom 1799 verstorbenen Präzeptor am Lörracher Pädagogium
, J. Chr. Riedel aus Pfeddelbach im Hohenlohischen, der beim Prorektor und den
beiden Vikaren in keinem hohen Ansehen stand. Hebel nennt ihn auch Hohenlohescher
Hammel und Der wohlselige Schwabenhammel. Unter Hammel

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