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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 157
(PDF, 34 MB)
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Der Rock der Markgräflerin war am meisten der Mode unterworfen. Ursprünglich,
zu Hebels Zeiten, wurde der Rock in einzelne Streifen geschnitten und wieder zusammengenäht
. Später wurde er in gleichmäßige Längsfalten gelegt. Auf dem " Lieble"
war das gleiche Blumenmotiv wie auf dem Kappenboden aufgestickt. Auch die Farbe
des Rockes wechselte ständig mit der Mode. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der
Rock dann mehr und mehr der bürgerlichen Mode angepasst, und der Rock wurde immer
mehr zum ganzen Kleid mit Ärmeln. In der Gründerzeit ist der Rock zeitweilig
auch mit sogenannten Schinkenärmeln und einem Reifrock (Krinoline) getragen worden
.

Der '"Tschobe", ein kurzes Jäckchen, war ursprünglich eine weitärmelige Jacke mit
Ärmelaufschlägen, die fast immer offen getragen wurde, damit die schöne Stickerei
sichtbar blieb. (Deshalb nennt Hebel das Jäckchen auch d'Ermel). Auch der "Tschobe"
verschwand später ganz.

Die Halstücher wurden früher von Italienern und Franzosen gekauft, deshalb nennt
man das Halstuch auch heute noch Mailänder oder LyonerTuch. Als Stoff wurde Seide.
Wolle undTüll verwendet. Um die Jahrhundertwende sind sogar zwei Halstücher übereinander
getragen worden. Das untere war meist ein beiges Seidentuch, und darüber
wurde ein schwarzes Tüllspitzentuch getragen, so daß das beige Halstuch zart durchschimmerte
. Das Halstuch wird je nach Jahreszeit und Charakter des Anlasses in
schwarz oder beige getragen, wobei das Tuch über Eck gelegt, vom Rücken nach vorn
geschlagen, auf der Brust gekreuzt und im Rücken geknotet wird. Auch für Trauerfälle
gab es spezielle einfache Tücher, immer in schwarz und einfach gehalten. Das
Hochzeitstuch wurde je nach Ortschaft verschieden in weiß oder schwarz getragen,
aber immer sehr aufwendig und in Seide oder Tüll. Auch silbergraue Tülltücher waren
zeitweilig zu bewundern. Im Winter trugen die Frauen große schwarze Schals, die bis
auf den Boden reichten.

Abb. 3 u. 4: Ein Trachtenpaar in der Markgräfler Tracht um 1900 aus Käsacker

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