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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 164
(PDF, 34 MB)
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Beuggen der leiblichen und sittlichen Verwahrlosung entrissen worden, und noch immer
blüht die Anstalt, welche die goldenen Worte: 'Bete und arbeite!' zu ihrem Wahlspruch
gemacht hat, im Segen fort...«.

Das Markgräflerland findet sich bei Pflüger noch dem oberen Breisgau miteinbezogen
(vgl. dazu etwa den ersten Absatz des Aufsatzes »Das Markgräflerland in den Merian-
'schen Topographien« in »Das Markgräflerland«, H. 1/2, 1979). So heißt es im Gesamtkapitel
»Der Breisgau« u. a.: »Da ist zuerst das romantische Wehrathai mit seinen wilden
Felsparthieen, seinem tosenden Bergstrom und in seiner Nähe die wunderbare Erd-
mannshöhle; dann das liebliche Wiesenthal mit seinen treuherzogen (!) Bewohnern und
seiner Gewerbthätigkeit. Dort kommt aus waldigem Gebirg die Kander hervor, und begrüßt
auf ihrem Lauf das ehemals so stattliche Schloß Sausenberg und das Städtchen
Kandern. Weiter abwärts erhebt sich der von den Fluten des Rheines bespülte, mit zartem
Blumenteppich überzogene Isteiner Klotz, durch dessen dunkle Tunnels der
Dampfwagen in raschem Fluge hindurchrasselt, um den Reisenden nach dem freundlichen
Müllheim zu bringen. Dort außen am Rheine aber liegt das alterthümliche Neuenburg
, bekannt durch seine wechselvollen Schicksale, insbesondere im dreißigjährigen
Krieg ... Ein Sprung versetze uns an den Fluß (Druckfehler, wohl Fuß) des hohen Blauen
nach dem lieblichen Badenweiler mit seinen Heilquellen, dem römischen Bade, dem alten
Schlosse, das herausblickt aus der Zerstörung in das grüne Leben!« Der liberale und
deutschkatholische Bistumsverweser und Poet Wessenberg wird gar zitiert (»Tief des
Römerbades Trümmer, / Wo im Thal der Heilquell floß, / Hoch im reinsten Aether-
schimmer / Ein zerfall'nes Ritterschloß!«), und Hebels unsterbliche Bürglen-Strophe
findet sich ebenso mitaufgenommen, wie bereits als Motivation dieses Kapitels die beiden
ersten Zeilen der 5. Strophe des »Schwarzwälders im Breisgau« zitiert wurden: »Wo
ni gang und stand, / Isch's e lustig Land!« (im Originaltext freilich »wär's« statt
»Isch's«). Zu allem hin wurde noch am Ende des Kapitels der erste Absatz von Hebels
»Eine Frage« abgedruckt. »Die Erdmannshöhle und das Wehrathai« schließt an, daraus
einige Kurzzitate: »Wir wenden uns (in Hasel) an den Schullehrer des Ortes, der den
Schlüssel zur Höhle in Verwahrung hat und nicht nur bereitwillig unsern Führer macht,
sondern uns auch mit den nöthigen Bergmannskitteln und Lichtspänen versieht.« [In Ergänzung
hierzu: »Eine amtliche Taxe wurde zum ersten Mal 1858 festgesetzt, die dem
Führer für den Gang, Kittel und Lichtspäne 42 Kreuzer zubilligte. Zuerst umsonst, dann
von 1863 an um ein geringes Pachtgeld, das sich im Laufe der Jahrzehnte steigerte, erhielt
der jeweilige Lehrer von Hasel das Führerrecht. Von 1835 - 76 war Lehrer Fautin der
Führer, dem die Akten das Zeugnis geben, daß er sich durch seine theatralischen, mit einer
reichhaltigen Phantasie verbundenen Erklärungen der Höhle vorzugsweise zum
Führer geeignet habe...«, vgl. dazu »Die Erdmannshöhle bei Hasel. Führer für die Besucher
mit sieben Bildern von A. Ludwig. Herausgegeben zum Besten der Kleinkinderschule
Hasel«, Emmendingen 1900]. Wir betreten den Eingang ... Eine steinerne Treppe
, die erst in neuerer Zeit hergestellt wurde, führt auf die Sohlen der Höhle ... kommen
wir bald zu einer Treppe, die zu einer Brücke hinabführt. Unter dieser rauscht ein starker
Bach hindurch, dessen Getöse wir schon in der Ferne vernehmen können. Auf jener
Brücke ist der Standpunkt malerisch schön, besonders, wenn sich einige Personen mit
Lichtern auf die obersten Stufen der Treppe stellen ... wir steigen rechts eine andere,
noch höhere Treppe hinan, um durch einen Eingang, der früher so niedrig war, daß man
eine Strecke weit auf Händen und Füßen kriechen mußte, jetzt aber durch Vertiefung der
Sohle weniger beschwerlich geworden ist, in eine neue Höhle zu gelangen. ... Hier müssen
wir aber sorgsam auf die überall gelegten Bretter achten und uns nur auf diesen fortbewegen
, weil wir sonst leicht ein unfreiwilliges Fußbad nehmen könnten...«. Diese und

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