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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 167
(PDF, 34 MB)
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von bedeutender Größe besteht, welche von einem rauschenden Bach durchströmt werden
. Ohne ans Tageslicht zu kommen, verschwindet er wieder in den Spalten des zerklüfteten
Gesteins. - Die Wiese, 'des Feldbergs liebliche Tochter', entspringt an dessen
Südabhang, nimmt bei Schopfheim die vom Belchen kommende 'Kleine Wiese' mit dem
Abfluß des Nonnenmattweihers auf und mündet nach einem Lauf von 80 km unterhalb
Basel, auf Schweizergebiet, in den Rhein. In seinem oberen Teil eng und wild, erweitert
sich das Wiesental unterhalb Zell nach und nach zu ansehnlicher Breite. Von hier an entfaltet
sich eine ungemein rege Fabriktätigkeit, namentlich auf dem Gebiet der Baum-
woll- und Papierindustrie. Mehr als 30 größere Fabriken beleben (!) die Gegend, wobei
die reiche Wasserkraft des Flusses aufs vorteilhafteste ausgenutzt wird...«. Es folgt eine
Aufzählung der wesentlichen Wiesentalorte mit jeweiliger Kurzcharakterisierung, so
heißt es von Schopfheim: »Stattliches Rathaus. Realschule und Gewerbeschule«, und
von Lörrach: »Kreisstadt mit 10794 Ew., eine der bedeutendsten Fabrikstädte des Landes
mit Woll,- Baumwoll- und Seidenindustrie. In der Nähe die Ruinen des umfangreichen
Schlosses Rötteln, welches im Jahre 1678 durch die Franzosen zerstört wurde.
Gymnasium, Gewerbeschule, Handelsschule und Höherer Töchterschule«. - Die Ränder
und der Kiembach werden im angeschlossenen 19. Abschnitt behandelt, letzterer
»hat seinen Ursprung am Köhlgarten und durchfließt das kurze, milde 'Weilertal'...«.
Im Stichwort Badenweiler finden sich die »Warmen Mineralquellen (26° V.) und gut erhaltene
Reste römischer Badanlagen« sowie »Jährlich ca. 7000 Kurgäste« erwähnt; Müllheim
: »Amtsstadt mit 3166 Ew., der Hauptort des gesegneten 'Markgräflerlandes',
treibt starken Weinbau und ausgebreiteten Weinhandel. Realschule und Gewerbeschule
. Garnison.« Und schließlich noch Neuenburg: »Stadt mit 1441 Ew., feste Eisenbahnbrücke
über den Rhein; einst befestigt, im Jahre 1704 durch die Franzosen niedergebrannt
«. Alles in allem kann man zufrieden sein, was dieses Bürkelsche Lehrbuch vom
Markgräflerland aussagt, wenngleich der Stoff mitunter recht trocken aufbereitet wurde.
Das lag irgendwie freilich auch in der Zeit...

Noch entschieden knapper faßt sich die »Landeskunde des Großherzogtums Baden
herausgegeben von Dr. Ludwig Neumann, Professor der Erdkunde an der Universität
Freiburg i. B«. (6. Auflage , Breslau 1906): »Die Wiese. Todtnau, Wasserfall gegen 100 m
hoch; Schönau, Zell; Hausen die Heimat des alemannischen Dichters J. P. Hebel (1760-
1826); Schopfheim, Lörrach; Schloß Rötteln«. Eine solche Kürze lag freilich an der Planung
dieses Unterrichtswerkes (»Heimatkunden zunächst zur Ergänzung der Schulgeographie
von E. von Seydlitz«), denn der Freiburger Geograph Neumann hat sich in seinen
andern Werken weit intensiver und ausführlicher auch mit dem Markgräflerland beschäftigt
(vgl. dazu des Verf. Beitrag »Vom Markgräflerland um die Jahrhundertwende-
Aus der Sichtweise des Freiburger Geographen...« in »Das Markgräflerland«, H.2/
1981).

Bedauerlicherweise hat Wilhelm Streng in seinem »Badnerland nach Tischendorf-
'scher Methode für den Schulgebrauch bearbeitet« (Weinheim und Leipzig 1910) das
Wiesental völlig ausgeklammert, es ist da lediglich vom Markgräflerland »zwischen Ränder
und Neumagen« die Rede und dann auch im eigentlichen Abfrageteil von der »oberen
Rheinebene«: »Der Isteiner Klotz tritt so nahe an den Rhein, daß für die Bahn kein
Platz mehr blieb; ein großer Tunnel mußte deshalb durch den Berg gegraben werden. -
Von Schliengen an tritt das Gebirge immer mehr zurück...«, und zuvor hatte es u.a. geheißen
: »Dann treten die Vorberge des Schwarzwaldes hart an das Ufer, besonders der
Isteiner Klotz, auf dessen aussichtsreicher Höhe eine starke Feste angelegt ist zum
Schutz gegen etwa von Beifort her eindringende Feinde...«. Ein Kärtchen des gesamten
Breisgaus und eine Markgräflerintracht finden sich beigegeben. Uberhaupt stetzte in

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