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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 172
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0174
Und liegt die Nebeldecke feucht und schwer,
Auf meiner Stadt, und stirbt der letzte Schimmer,
Dann geht die alte Zeit durchs alte Zimmer,
Und in der Seele leuchtet wundersam
Das Licht, das mit von fernen Ahnen kam

Ein andermal schreibt er jubilierend »Dy Herz will Schwarzwaldluft un Schwyzer-
schnee, un d'Heimet ruuscht im Rhii un singt im Bluet«. Die ganze Schönheit seiner geliebten
Heimat leuchtet auf in seinen Heimatgedichten. Mit guter Beobachtungsgabe hat
er die (geliebten) Schwarzwaldberge beschrieben, die Hirten, die die Schafe in die Pferche
treiben, die Haferfelder, in denen die Grillen geigen, die segelnden Wolken über dem
Land, den Löwenzahn, die Jahreszeiten.

Wie dunkle Rätsel stehn die Berge,
Am Himmel hoch die Sterne gleiten,
Den Silbernachen führt der Ferge
Zu uferlosen Ewigkeiten.

Ein feiner Humor durchzieht seine Gedichte, er zeigt uns unsere schwachen Seiten auf
und rüttelt uns durch seine Verse auf. Die Gesellen Ubermut und Schalk führten auch
seine Feder in den heiteren Versen, die er im reifen Mannesalter schuf, aber auch viel
Wahrheiten um des Lebens Ernst und »graue Tage« sprechen aus seinen Gedichten.

Werde älter,
doch werde nicht alt,
Ob um die Nase
Kalt und kälter,
Der Wind auch blase,
Werde nicht kalt!
Werde weise,
Und frage dich klug,
Bin ich der Pflüger?
Werde noch klüger,
Und sage dir leise,
Ich bin der Pflug.

Einfach und schlicht, immer in der Stille lebend, sich nie in den Vordergrund drängend
, so lebte Karl Berner. Er wußte, was er wollte, das hat er in dem folgenden Gedicht
beschrieben, das einer der vielen Mahnsprüche ist, die er den Menschen auf den Lebensweg
mitgibt.

Frage nicht die andern,
gehe deinen Weg;
Laß die andern wandern,
ihren Weg und Steg.
Flieh der Herdenbasen
Abgestandnen Rat;
Laß die Basen grasen,
Dein sei Rat und Tat.

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