Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 173
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0175
In seiner Stube im Altersheim am Rotteckplatz in Freiburg, wo der Dichter nach einem
reichen Leben seinen Lebensabend verbrachte, entstand manch Gedicht, das Abschied
nimmt vom Leben, von der Heimat, von seinem geliebten Freiburg. Er überblickt
noch einmal sein Leben, das ganz im Dienste der Jugend stand.

Wie ein Gärtner seine Pflänzchen hegte, so wachte er über die Jugend und erzog sie zu
pflichterfüllten, gottesfürchtigen Menschen.

Und darfst du in dem Spiegel lesen,

Daß du dir selber treu gewesen,

Und mußt nach Fron und Kampf und Nöten

Du vor dir selber nicht erröten,

Dann tritt hinaus auf Markt und Gassen!

Als Dichter der alemannischen Heimat hat sich Karl Berner weit über die Grenzen
Freiburgs hinaus einen Namen geschaffen.

1916 erschien sein Gedichtband »Aus Sturm und Stille«, 1931 das lustige alemannische
Mundartbüchlein »Potz Dunder« und 1933 der Gedichtband »Bunte Fenster«. Bei Karl
Bechtel, Lörrach, erschien 1950, herausgegeben von Karl Friedrich Vogel, »Spielende
Lichter« - Erzählungen und Gedichte.

Erfüllt von einem großen Leben, erwartete er den Aufbruch zur letzten Reise.

Ich mache still den letzten Gang
Hinauf zu dir, mein Wald.

So schrieb Karl Berner, der Studienrat i. R., in seinem Gedicht »Der Abschied«, er,
der sich früh mit den letzten Fragen des Lebens auseinandersetzte und an den Abschied
von dieser Erdenbahn dachte.

Am 19. Dezember 1941 nahm ihm der Gevatter Tod die Feder aus der Hand. Er war
am Ziel. Aus seinem Gedicht »Am Ziel« stammen auch die folgenden Zeilen:

Ich denke oft, wie wird mein Sterben sein?
Und weiß es doch: ich bin dann ganz allein.

Zum Trost und zur Freude des Wanderers am Wege - an jedem Lebenswege - hat Karl
Berner jene köstlichen Blumen besungen, von denen er schreibt:

Chlaget nit, verzwiiflet nit,
Göhnt durs Leid mit stillem Tritt;
Blueme stöhn im dunkle Leid,
Winken eim im Farbechleid.

Menggi glänzt im Tränetau -
Liebe Ma und liebi Frau:
Machs im Summervogel no:
Wenn de suech'sch, sin Blueme do.

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