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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 191
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0193
hängt" wird? Der vom betreffenden Verfasser bestrittene "verengte württembergische Blickwinkel
" (S. 124) haftet einigen Abhandlungen dieses Buches ganz offensichtlich an.

Beim Beitrag über die habsburgischen Besitzungen in Südwestdeutschland vermißt man den
Hinweis auf die sehr frühen (bevor die Habsburger diesen Namen führten) elsässischen Besitzungen
dieses Geschlechtes. Die professorale "Feststellung" von einem "geringen Bewußtsein ... der
habsburgischen Tradition im südwestdeutschen Raum" (S. 127) - worauf eine "erstaunliche Wiederbelebung
in neuester Zeit" (S. 137) nachgeschoben wird - trifft für die unmittelbare, ehemals
habsburgische Nachbarschaft des Markgräflerlandes bestimmt nicht zu: Im äußersten Südwesten
war in der Bevölkerung die Erinnerung an die Habsburger stets wach . - Für spätmittelalterliche
Zeiten die Bezeichnung Schwaben für den alemannischen Breisgau (z. B. S. 131) mehrfach anzuwenden
, ist nicht angängig.

Wohltuend beginnt schon die Einleitung über Karl Eugen von Württemberg, bei der auf das
"Unding" der Aufgabensteilung (eine Kurzbetrachtung über diesen Fürsten zu verfassen) hingewiesen
wird, um anschließend doch in meisterhaft knappen Zügen dem Leser (nicht nur dem Hörer
!) viel zu bieten. - Einige weitere, hier nicht besprochene Kapitel sind gut.

Die früher zugehörigen Gebiete (das Elsaß, die heutige Deutschschweiz, das bayerische Schwaben
) hätten wohl eine eigene Abhandlung verdient.

Der Leser dieser Buchbesprechung hat es sicher schon gespürt: Zwiespältige Eindrücke herrschen
m. E. vor, wenn man diese Geschichte aus der Hand legt... vielleicht ist das Buch (notwendiger
?) Vorläufer für etwas Besseres? Martin Keller

Perer Schick] (Herausgeber): Gewerbeschule Freiburg 1837-1987
Berufliche Bildung im Wandel

Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Freiburger Gewerbeschulen.
Rombach GmbH/Freiburg ISBN 3-7930-0512-7

Schon viele Festschriften hatte der Rezensent in der Hand, die der Freiburger Gewerbeschulen
zu deren ISOjährigem Bestehen jedoch setzt Maßstäbe, die so schnell nicht mehr erreicht werden
dürften. Neben dem Fehrenbach-Planetarium ist dieses 240 Seiten starke Buch ein zweites Denkmal
für diese Schule. Viele Stunden habe ich mit diesem Werk verbracht, und es fiel schwer, es aus
der Hand zu legen. Was da 40 Kolleginnen und Kollegen und drei Gäste zu Papier brachten, ist
wahrhaft erstaunlich und nicht nur für Bildungshistoriker und Lehrer geradezu aufregend. Es ist
eine gültige Arbeit, die weit über die Grenzen von Freiburg hinaus Beachtung verdient. Der Freiburger
wird vor allem in der hervorragenden Bebilderung viel Vertrautes wiederfinden, der
Freund der badischen Geschichte erhält einen fast lückenlosen Einblick in die Bildungs- und Geistesgeschichte
des "Musterländles". Er begegnet berühmten Köpfen wie C. F. Nebenius, I. H .
v. Wessenberg, Carl von Rotteck, J. H. Sautier und vielen anderen. Er erfährt Interessantes darüber
, wie sich die Ideen der Aufklärung in der Schulgeschichte niederschlugen, entdeckt aufschlußreiche
Tabellen über Freiburger Betriebe, ausgestorbene Berufe, erfährt Bemerkenswertes
über die Widerstände des alten Handwerks gegen die Einrichtung der Gewerbeschulen, wird mit
der Frauenfrage im traditionellen Handwerk konfrontiert und findet historische Darstellungen zu
verschiedenen Berufsbildern. Aber auch die heiklen Fragen werden nicht ausgeblendet: Handwerk
und Gewerkschaft. Arbeitslosigkeit einst und jetzt und die dunkle Zeit des 3. Reiches.

Vieles müßte noch lobend erwähnt werden, dies jedoch würde den Rahmen einer Besprechung
sprengen. Am besten, man legt sich dieses Werk so schnell wie möglich zu, bevor es vergriffen ist!

Helmut Bauckner

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