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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 7
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immer prägen die karitativen Institutionen das Image der Gemeinde. Da seit 1932 der
Zentralfriedhof der Stadt Basel vollständig auf Riehener Gebiet zu liegen kam. findet
das irdische Leben der meisten Basler auch in Riehen seinen Abschluß.

Die Riehener Schulen bilden zwar einen eigenen Rektoratsbezirk mit dem schönen
Namen "Landschulen", aber sie sind integriert in das zentralistische Schulsystem des
Kantons und bilden in der Regel nur Vorstufen zu den in der Stadt zu besuchenden Abschlußklassen
. Auch eine andere Angabe im Freiburger Nachschlagewerk wirft Probleme
auf: Riehen liegt links der Wiese, aber nicht links an der Wiese: des "Feldbergs
liebliche Tochter" zieht in einiger Entfernung am Dorf vorbei. In die Wiese mündende
Wasserläufe des Dinkelbergs, wie der Au-. Immen- und Bettingerbach, gestalteten die
Oberfläche des Siedlungskerns. Und wenn wir von der überbauten Fläche absehen, so
gibt es auch ein Riehen rechts der Wiese (sogar mit einigen Häusern): der Fluß bildet
aus lediglich zum Teil geklärten Gründen nicht die Grenze zwischen Weil - das darum
am Rhein, und nicht an der Wiese zu liegen hat - und Riehen. Und im Rebgebiet des
Schlipf, dem letzten, großen noch übrig gebliebenen, steigen Gemeinde- und damit
schweizerisches Gebiet bis fast zur Tüllinger Kirche hinauf. Der Grund dieser komplizierten
Verhältnisse liegt darin, daß im Mittelalter der Basler Bischof diese gute Reblage
zu seinem Besitz schlagen konnte.

Riehen liegt übrigens auch am Rhein: seit 1952 noch gut hundert Meter, und das
beim Zollamt Grenzacherstraße. Fast einmal hätte es einen eigenen, bis zur Straßenbahnhaltestelle
Niederholz reichenden Hafen erhalten. Das Projekt scheiterte in den
1920er Jahren und wurde durch dasjenige des erwähnten Zentralfriedhofes ersetzt.

2. Zur Geographie und Geologie

Das Riehener Gemeindegebiet befindet sich rechts des Rheins, im vordersten Wiesental
, dort, wo es breit in das flache Südende der Markgräfler Rheinebene mündet. An
den Nordwesthang des Dinkelberges und den Südosthang des Tüllingerberges geschmiegt
, umfaßt der Bann auch die bewaldeten Kuppen Außerberg (442 m), Mittelberg
(höchster Punkt der Gemeinde im Britzingerberg: 486 m) und Maienbühl (480 m).
Gegen Südosten schließt sich Bettingen an. Die Riehener Landschaft läßt sich in fünf
verschiedene Formen unterteilen:Tüllingerberg (dazu gehört bekanntlich der Schlipf).
Wiesenaue. oberhalb der verschiedenen Raine die Niederterrasse, dann die Hochterrasse
mit den Lößhügeln und zuletzt der Dinkelberg.

Die in Riehen anzutreffenden geologischen Gegebenheiten begünstigten die bis zur
letzten Jahrhundertwende positive landwirtschaftliche Entwicklung, bildete doch für
den Feld- und Obstbau der Löß, jene bekannte gelbliche, aus Lehm, Sand und Kalk gemischte
Bodenart, einen fast unerschöpflichen Grund. Er findet sich in größter Mächtigkeit
, vielfach über zehn Meter tief, besonders an den Hängen des Chrischona-Hö-
henzuges bis gegen das Grenzacher Horn. In der Talebene fehlt heute der Löß. er
macht sich aber noch im engeren Dorfbezirk bemerkbar, augenscheinlich durch die
kleinen Dinkelbergbäche heruntergespült und abgelagert. Überall liegen unter der Ak-
kerkrume Gerölle. Kies und Sand: Das Material konnte ohne große Mühe bis in dieses
Jahrhundert hinein in Sand- und Kiesgruben, dann auch in Steinbrüchen - bekannt waren
vor allem die Buntsandsteinbrüche im Maienbühl - und Lehmgruben abgebaut werden.

Die in den Rainen (Abhängen) sichtbare Höhendifferenz läßt das rechte Rheinufer,
so wie es vor rund 30 000 Jahren lag. erkennen. Dort, wo die Flüsse flössen und fließen,
bildet Schotter den Untergrund.


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