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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0041
Anmerkungen:

1) Die variskische Gebirgsbildung fand im Erdaltertum in den erdgeschichtlichen Formationen
des Devon (vor 405 - 350 Mio. Jahren). Karbons (vor 350 - 285 Mio. Jahren) und Perms (vor
285 - 225 Mio. Jahren) statt, einer Zeit weltweiter tektonischer Unruhe. Die alten Gebirgs-
rümpfe der deutschen Mittelgebirge wurden in dieser Zeit als Faltengebirge ausgebildet, aber
auch außereuropäische Gebirge wie Ural, Altai oder Appalachen. Während des Karbons erreichte
die variskische Gebirgsbildung in Mitteleuropa ihren Höhepunkt, in Vorlandsenken
entstanden gleichzeitig vor dem Gebirge aus Sumpfwäldern Kohlelagerstätten. Der Name
wurde nach dem germanischen Stamm derVarisker gegeben.

2) Gesteinsschmelzen oder Magmen aus den flüssig-plastischen Schichten des Erdmantels können
auf zweierlei Weisen an die Erdoberfläche kommen und dort erkalten. Der Pluton besteht
aus meist saurer Gesteinsschmelze, die nur bis in die Nähe der Erdoberfläche vordringt und
dort langsam über Jahrtausende hinweg erkaltet. Je nach Erstarrungstemperatur der enthaltenen
Minerale können sich in der Frühkristallisation solche Minerale am Grund des insgesamt
noch plastischen Plutons ansammeln, die bei hohen Temperaturen bereits kristallisieren und
zugleich ein höheres spezifisches Gewicht aufweisen als die Hauptbestandteile des Plutons.
Wenn in der nachfolgenden Hauptkristallisation die große Menge der Minerale fest wird bzw.
kristallisiert, ist eine solche Differenzierung nicht mehr möglich. Das erstarrte Gestein eines
Plutons heißt Granit (Abb. 5). Vulkanite dagegen bestehen meist aus basischer Gesteinsschmelze
, die bei Vulkanausbrüchen direkt an die Erdoberfläche gelangt. Je nach Art von Gesteinsschmelze
und Vulkaneruption unterscheidet man Lava, Basalt. Tuff u.a.

3) Phasen der Restkristallisation, die in definierten Temperaturbereichen in gasförmiger oder
wässeriger Umgebung stattfindet (Abb. 5). Dabei können sich viel größere Kristalle ausbilden
als im kompakten Granit, weil in den Klüften einerseits mehr Raum zum Kristallwachstum vorhanden
ist, andererseits durch Zirkulation mineralreicher Dämpfe bzw. Wässer mineralische
Substanz nachgeführt wird.

4) Die beiden Hauptarten des Gneis sind Orthogneis und Paragneis. Orthogneis entsteht aus kristallinem
Gestein (z.B. Granit), welches in der Umgebung des aufdringenden Plutons wieder
aufgeschmolzen und durch mechanischen Druck eingeregelt wird. Paragneis entsteht aus Sediment
- oder Absatzgesteinen (z.B. Sandstein), die in der Umgebung des aufdringenden Plutons
wieder aufgeschmolzen und eingeregelt werden. Aufschmelz- und Einregelungsvorgänge verändern
die ursprüngliche Gestalt der Gesteine, man nennt sie deshalb metamorphe Gesteine.

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