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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 140
(PDF, 36 MB)
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takte zu namhaften Persönlichkeiten wie Bismarck, Conrad Ferdinand Meyer,
Baedeker, Wilhelm Raabe. usw. Aus seinem literarischen Schaffen verdient besonders
sein 1897 im Verlag Eugen Diederichs. Florenz-Leipzig, erschienenes Buch
"Die deutsche Revolution 1848-49" erwähnt zu werden. Die darin veröffentlichten
256 bildlichen Zeitdokumentationen werden heute sehr gerne von den Fernsehmedien
für Berichterstattungen verwendet. In seinem Geschichtsroman "Hallwyl und
Bubenberg" erzählt Blum authentisch über den Freiheitskampf der Eidgenossen gegen
Karl den Kühnen von Burgund. Viele Daten aus Akten des GLA Karlsruhe
packte er in sein Werk "Aebtissin von Säckingen", insbesondere über die Heirat der
Magdalena von Hausen mit Gerold von Harpolingen. Das kriegerische Geschehen
vom Februar/März 1638 zwischen den Kaiserlichen und den Schweden, das Merian
auf zwei Stichen auf dem Gelände zwischen Beuggen, Rheinfelden, Warmbach und
Nollingen darstellte, ließ Blum in seinem Buch "Herzog Bernhard" ebenfalls ziemlich
authentisch anklingen. AlsTreffpunkt, bzw. Versteck, diente seinen Romanfiguren
die Höhle bei Riedmatt. In vielen Büchern behandelt Blum Otto von Bismarck
und seine Zeit. Sein 1891 in der Hinstorffschen Hofbuchhandlung in Wismar erschienenes
Werk "Die Lügen unserer Sozialdemokratie" wurde 1977 im Mut-Verlag, 3091
Asendorf, neu verlegt.

Im Jahre 1897 gibt Dr. Blum in Leipzig seine Anwaltspraxis auf. Er verkauft dort sein
von einem großen Park umgebenes Anwesen, um nach Schweizer Rheinfelden, in die
Heimat seiner Frau, überzusiedeln. Im Park der Tabakfabrik im Kunzental ließ er sich
vom Badisch-Rheinfelder Baumeister Albert Schröter nach einem von seiner Tochter
Anna entworfenen Grundplan eine schöne Villa erbauen, die er Ende 1898 bezog. Das
Parterre im Südflügel war sein Arbeitszimmer. In diesem Zimmer fütterte er ganzjährig
seine zutraulichen "Mätzchen", seine Vögel aus dem Park. Bis kurz vor seinemTode im
Jahre 1910 war Blum kulturell im Schweizer-"Frohsinn" und im Badischen bei nationalen
Festen (Kaisers- und Großherzogs-Geburtstage) aktiv.

Der heute 85jährige Willi Schaffner, in der Marktgasse in Schweizer-Rheinfelden,
(von 1960 bis 1973 Präsident des Fricktal-Heimatmuseums) und seine Frau Gertrud,
geb. Zimmermann, deren Vater die Tabakfabrik im Kunzental leitete, wissen noch aus
persönlichem Erleben über den Schriftsteller und Maler zu erzählen. Täglich sei Blum
über die Brücke zum badischen Bahnhof gelaufen, um sich dort die Zeitungen und die
Post abzuholen. Auf diesem Weg verfolgten ihn seine Vögel, die er aus seinen Rocktaschen
mit Futter versorgte.

Im Stadtarchiv von Bad Säckingen ist ein Großteil der Jahresbände des "Trompeter
von Säckingen" (ab 1900 "Säckinger Tagblatt") aus der Zeit von 1870 bis 1914 archiviert
. Mit der Verleger-Familie seines nationalliberalen Parteifreundes Franz Mehr in
der Fischergasse stand Blum in einem sehr freundschaftlichen Verhältnis. Von 1898 bis
1909 ist er in dem Säckinger Blatt ständig mit Beiträgen. z.T. in längeren Fortsetzungen
, vertreten. In einem sehr ausgedehnten Leserbrief veröffentlichte Blum eine
scharfe Entgegnung mit dem Titel "Der Rechtsanwalt Friedr. Vortisch in Lörrach und
sein edler Jüngling Friedrich Neff von Rümmingen". Darin verwahrt sich Blum dagegen
, denTod seines Vaters mit demTod des Rümminger Freiheitskämpfers in Vergleich
zu setzen. Die Auseinandersetzung schien entbrannt zu sein, als sich Blum in Weil bei
einem Vortrag darüber äußerte. Aus dieser Entgegnung ist auch ersichtlich, daß Blum
im Winter 1900/1901 am Hochrhein 33 geschichtliche Vorträge (31 unentgeltlich) gehalten
hatte.

Zusammen mit dem Direktor Dr. Hermann Wagner von der Rheinfelder Griesheim
Electron gründete Blum um 1900 eine "Gesellschaftliche Vereinigung Badisch-Rhein-

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