Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 148
(PDF, 36 MB)
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sein eigentlichesThema. Daher ist auch bei thematisch anderen Bildern aus dieser Zeit
- "Die Heimkehr". "Mutter und Kind" - stets die großartige Stromlandschaft, die er
von der Sponeck aus täglich vor Augen hatte, ein wesentliches Element.

Der Maler

Damit bin ich bei der Würdigung des Malers Hans Adolf Bühler angelangt. Darüber
gibt es einige Literatur, auf die ich verweisen kann. Da ist zunächst das Buch von Hermann
Ens Busse "Hans Adolf Bühler", das 1931 bei C.F. Müller in Karlsruhe herausgekommen
ist. Da schrieb ein Dichter über einen artverwandten - und befreundeten -
Künstler, also nicht etwa ein Kunsthistoriker oder Kunstkritiker. Daher dürften die oft
überschwenglichen Wertungen subjektiver ausgefallen sein, als dies bei einem Fachmann
der Fall gewesen wäre.

Natürlich ist man gespannt, was Hermann Eris Busse fünf Jahre später, also nach
Bühlers Phase als "Kulturpolitiker", über seinen Freund zu sagen hat in seinem Aufsatz
"Hans Adolf Bühler, der deutsche Maler und sein Werk" in "Mein Heimatland" 1936.
Grundsätzlich herrscht derselbe hochgestimmte Ton wie im Buch von 1931. An einer
Stelle wird auf "die Entlastung von ihn drückenden Ämtern" (gemeint die Leitung der
Akademie und der Kunsthalle 1933/34) hingewiesen. Und an anderer Stelle heißt es:
"Es hat Irrtümer und ungesegnete Stunden" - wohl ein Hinweis auf seine politischen
Verirrungen -. "es hat neben dem reinen Kunstwerk des Malers den träumenden, er-
sonnenen Bericht des Dichters". Hier scheinen kritische Andeutungen durch positive
Wertungen aus anderen Bereichen praktisch verdeckt worden zu sein. Später heißt es
dann ganz lapidar: "Daß er mit seinen Söhnen von Anfang an. als wenige von ihm wußten
, zur geistig kämpfenden Gefolgschaft Adolf Hitlers gehörte, ist seinem Wesen nach
nicht verwunderlich." Im wesentlichen handelt der Aufsatz vom Maler Bühler, der reif
geworden sei und dem "kosmischen Klang der Farben" nachlausche und im Jahresring,
im Tierkreis und im Sternenlauf das Gesetz der Farbe erlebe - "wie eine Religion so tief
und so einfach dabei". Hier dürfte u.a. das große Wandgemälde in der Freiburger Universität
mit demTitel "Weltenbaum und Jahreslauf" gemeint sein, das Bühler im Auftrag
des Badischen Unterrichtsministeriums 1935 gemalt hatte. Es ist beim Bombenangriff
auf Freiburg am 27. November 1944 zerstört worden.

In seinem Buch "Sponeck" hat Hermann Eris Busse 1938 mit dichterischen Worten
einen Besuch im Hause Bühler auf der Sponeck beschrieben. Es enthält viel Atmosphärisches
, aber kaum etwas über den Maler Bühler.

1951, also erst wieder nach dem Krieg, erschien in der Zeitschrift "Die Markgrafschaft
" anläßlich des 75. Geburtstags von Hans Adolf Bühler eine Würdigung des Malers
, die sich auf seine frühen und mittleren Schaffensjahre bezieht. Sie geht im Grunde
hinter das zurück, was Busse 1936 geschrieben hatte. Ähnliches ist zu sagen von der
Rede, die Fritz Wilkerdorf bei der Bestattung Hans Adolf Bühlers hielt - der Maler war
am 19. Oktober 1951 gestorben und bei seiner geliebten Sponeck begraben worden -
und die zehn Jahre später im Ekkart-Jahrbuch 1961 veröffentlicht wurde.

1954 erschien im "3. Markgräfler Jahrbuch", drei Jahre nach Bühlers Tod also, ein
Aufsatz von Ernst Friedrich Bühler, einem Verwandten des Malers, unter demTitel
"Hans Adolf Bühler. eine Schau über sein Leben und seine Kunst". Darin sind erstaunlicherweise
die äußeren Höhepunkte seines Malerlebens, nämlich die Leitung der
Kunstakademie Karlsruhe sowie die der Karlsruher Kunsthalle, nicht erwähnt, aber
auch nicht seine "kulturpolitischenTätigkeiten", wie z.B. die Ausrichtung der beiden

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