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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 173
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tigkeit als Einnehmer mußte er aufgeben. Da aber die Finanzlage des Landes damals den
Ausbau Lörrachs zur Stadt nicht erlaubt hat. ist Marx Christoph Leibfried auch als Bürgermeister
wieder entlassen worden, ohne sein früheres Amt als Einnehmer wieder zu bekommen
, das wohl schon anderweitig besetzt war. Seine wirtschaftliche Lage muß sehr prekär
gewesen sein, denn seine Frau nahm sich das Leben, indem sie in die hochgehende Wiese
ging, wie das Kirchenbuch berichtet.

Der letzte des Namens Leibfried verließ das Land und wurde im elsässischen Teil der
Grafschaft Hanau-Lichtenberg Direktor eines Gymnasiums.

Anmerkungen:

1) Landvogt Ernst Friedrich Leutrum v. Eningen - kurz: v. Leutrum - hinterließ eine Handschrift,
die die Verhältnisse in den Gemeinden seines Oberamts beschreibt. Es sind die Rechte und Besonderheiten
von 43 Orten mit ihren Ortsgerichten geschildert. Dagegen fehlen 30 Orte, da er
- nach 31 Dienstjahren - abberufen wurde. Eine Fotokopie ist in 27 Bänden mit Inhaltsverzeichnis
im Besitz unserer Vereinigung.

2) Vgl. "Ursprünge der historischen Selbstverwaltung (Obere badische Markgrafschaften)" v.
Verf. in Heft 1/1986.

2a) Karl Seith "Schopfheim (Beiträge zur Geschichte der Stadt Schopfheim)". S. 44

3) Zu seiner Zeit gab es (ao. 1442) eine Flur im nahen Tal. die "Gerwigs boden" hieß, sie lag auf
Lörracher Gemarkung. Inge Gula nennt sie in ihrer Arbeit "Die Flurnamen der alten Gemarkung
Lörrach" unter der Nr. 106: "matten ligent under owen in gerwigs boden". Wie wichtig
also auch die Erforschung der Flurnamen mit ihren Belegen für die Regional- und Landesgeschichte
sein kann, zeigt dieses Beispiel ("Unser Lörrach" 1983).

3a) Versuch einer Gerwig-Filiation. Nummern G 1-5. siehe Tabelle.

4) Beleg bei Schülin "Rötteln- Haagen" S. 548. Der Name ist von Mutschel abgeleitet, einer kleinen
Brotform von bestimmtem Gewicht. Den Frönern mußte je nach Dauer der Arbeit Brot
und Wein in bestimmten Mengen gegeben werden, ausgedrückt in Mutschein. Davon abgeleitet
der "Mutschier", der Hersteller, der Bäcker dieser Brotsorte. Das Wort wird heute noch für
große Doppelwecken (Mütschli) gebraucht. z.B. im Lande Glarus.

5) Vgl. die abgebildete "Filiation". ein Versuch nach derzeitigem Stand der Belege.

5a) Es scheint, daß ein ähnliches Geschick seinen Bruder Otto. Bischof von Konstanz z.Zt. des
Konstanzer Konzils, getroffen hat. Er wurde wegen seiner großen Baufreudigkeit und eigener
großer Schulden zur Resignation gezwungen. Wir erinnern uns aber, daß der Vater. Rudolf
III., um 1400 die vom Erdbeben des Jahres 1356 schwer beschädigte Röttier Kirche wieder aufgebaut
bzw. hergestellt hat. Es ist gar nicht ausgeschlossen, daß schon der Vater sich dabei finanziell
übernommen hat. denn es war eine "Eigenkirche".

6) Karl der Kühne hat im Französischen den Beinamen "Le Temeraire". zu deutsch der "Tollkühne
. Verwegene. Unbesonnene". Bezeichnungen, die den Charakter des Mannes besser
wiedergeben als die gängige Übersetzung.

7) Rüttilehen und Schekkenhof im Wollbachtal = Landschreibereilehen. Siehe Fritz Schülin
"Rötteln - Haagen" S. 96. 97.

8) Versuch einer Verhochdeutschung. Natürlich hat der "Zischtig" nichts mit dem Zins zu tun.
Das Wort kommt von "Zius"-tag. der zu christlicher Zeit allmählich zu Zischtig = Dienstag
wurde.

9) D. Heinrich Neu. Evangelisches Pfarrerbuch von Baden.

10) Vgl. Gütlin-Gut. Göltzlin-Goltz in Heft 3/4.1979 v. Verf. und "Über die Anfänge der Selbstver-
waltung in der Oberen Markgrafschaft in Heft 1/2. 1979. S. 16 ff.

11) Zangmeister. Familie mgfl. Beamter als Burgvögte, in der Forstverw altung, auch protest. Pfarrer
. Herkunft von Memmingen (vermutl. Sangmeister). Frühester Name Conrad Z.. Kuchin-
meister auf Hochberg.

12) Terz: Abzug von 1/3 der Besoldung aller mgfl. Bediensteten.

13) Gugelmeier neuer Vogt: nach"res gestae" von Jeremias Gmelin.

14) Markaräflerland Heft 3.1968 (Mgfl. Einträge in den Basler Kirchenbüchern im 16. und 17. Jh..
vgl. Nr. 1417,1421. 1424).

15) Vgl. ähnliche, frühere Formulierungen. Beachtlich, daß sie jetzt, im Jahre 1690. also im Absolutismus
, noch gebraucht wird.

16) Es kommt auch der VN Friedrich anstatt Ferdinand vor. zweifellos irrtümlich, weil bei uns
Friedrich geläufig. Ferdinand ungewöhnlich ist.

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