http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0185
Daß moderne Architektur sehr wohl in Einklang zu bringen ist mit einem mittelalterlichen
Stadtbild, beweist das zwischen 1974 und 1983 entstandene Rheintalzentrum. Einen
gelungenen Akzent setzt die Geschichtsstele von Klaus Ringwald, die die Badegeschichte
, das Leben des hl. Fridolin und die Geschichte desTrompeters und seiner Frau
in sehr ausdrucksstarken, zum Teil sehr deftigen Reliefs lebendig macht.
Da bei dieser Tagung nur wenig Regularien zu erledigen waren, blieb beim sich anschließenden
Mittagessen im Hotel Goldener Knopf genügend Zeit für ein persönliches
Gespräch.
Der Nachmittag dieses strahlenden Frühsommertages war dem Fridolinsmünster gewidmet
, das Frau Miller sehr ausführlich, auch in Bezug auf die theologischen Aussagen
dieses sakralen Raumes, vorstellte. Wie schon erwähnt, erbaute der irische Mönch
Fridolin auf der Rheininsel die erste christliche Kirche, die er dem hl. Hilarius weihte,
der heute noch der eigentliche Kirchenpatron ist. Säckingen wurde so zur Keimzelle
der Christianisierung des südwestdeutschen Raumes. Die aus dieser Gründung hervorgegangene
Frauenabtei (später adeliges Damenstift) wurde als königseignes Kloster
reich beschenkt, seine Besitzungen reichten bis zum Zürichsee und in den Kanton Gla-
rus hinein. Töchter aus Familien des südwestdeutschen und burgundischen Hochadels
bildeten den Konvent, dessen Äbtissin 1307 in den Reichsfürstenstand erhoben wurde.
Plünderungen und Zerstörungen erlebte es während des 30jährigen Krieges und der
deutsch-französischen Kriege, aus denen es sich jedoch im 18. Jahrhundert wieder erholen
konnte, wie das prächtig barockisierte Münster zeigt. 1806 wurde das Stift aufgehoben
, seine Besitzungen gingen an den badischen Staat über.
Die Tagungsteilnehmer vor dem Hiddigeigei-Brunnen Foto: Helga Greiner
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