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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 27
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0029
Dem Teufel wird ein Kind übergeben.
Holzschnitt aus Fr. M. Guaccius: Compendium Maleficarum.
Mailand 1608.

beim Ausrottungsversuch der Albigenser noch nicht festzustellen ist), so stößt man auf
Erklärungsversuche in der Literatur, die ich auszugsweise ohne eigene Stellungnahme
hier wiedergebe:

a) Die Frauen galten 'seit Urzeiten' als besonders geschickte Gift- und Zauberkennerinnen
.

b) Evas Sündenfall wurde in der christlichen Kirche lange für schwerwiegender als derjenige
Adams angesehen.

c) Auf die von manchen als übertrieben empfundene Frauenverehrung der Minnepoesie
folgte — mit dem Erscheinen des vielbeachteten Romans 'De la rose' — der
starke Pendel-Gegenschlag von der 'himmlischen' zur 'teuflischen' Frau

d) Die christliche Rechtslehre wurde mehr und mehr von der Vorstellung beherrscht,
der — stets männlich vorgestellte — Teufel müsse eine geschlechtliche Vereinigung
mit Verführten suchen. Daß hierfür Frauen Opfer sein mußten, lag auf der Hand

e) Auffallend ist die Hexenausrichtung aufs weibliche Geschlecht besonders, weil die
Kirche aus unbeteiligter Sicht hiervon eher hätte abgehalten werden müssen. Dies
schon darum, weil die Frauen (was schon früh bezeugt ist) die eindeutig fleißigeren
Kirchgänger als die Männer waren, dann aber auch des Marienkultes wegen.

Näheres hierzu bei Joseph Hansen9'; dort wird in einem ausführlichen Abschnitt das
Wort Hexe (das oft als aus altgermanischen Wurzeln stammend abgeleitet wird — so
z.B. Kluge 'EtymologischesWörterbuch', Berlin, 1957) als erstmals in alemanisch-mittelhochdeutschen
Schriften nachweisbar bezeichnet. - Genug des Allgemeinen.

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