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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 80
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0082
Weil (Muttergemeinde)

Ansammlung vor dem hell erleuchteten Rathaus, Rede mit Musiktusch vor einer 1000-
köpfigen Menge, kraftvolle Lieder und Märsche unter abendlichem Himmel, sind Begleitumstände
, die man jedem gerne gönnt, wenn er mit diesem notwendigen 'Brot und
Spiele' in unschuldigster Harmlosigkeit nicht das Ereignis selber verwechselt. Mit der
Stadtwerdung ist gar nichts getan. Sie ist ein Samenkorn, von dem noch kein Mensch
mit Sicherheit sagen kann, wie es aufgehen und gedeihen wird. Nicht nur die eigenartige
Zusammensetzung der Großgemeinde und ihr Hineingestelltsein in diese äußerste
Spitze des Deutschen Reiches gibt Anlaß zu den verschiedensten Beobachtungen und
Urteilen. Das Wichtigste in der Betrachtung muß die Tatsache sein, daß heute Weil am
Rhein weder in seiner Gesamtheit noch in seinen einzelnen Ortsteilen ein organisches
Stadtgefüge bildet. Weil am Rhein nimmt infolge seiner schnellen und gerade im Ortsteil
Leopoldshöhe einseitigen Ansiedlung eine Mittelstellung ein zwischen Dorf und
Stadt. Von den Ortsteilen Weil, Friedlingen und Otterbach wird kein Mensch behaupten
wollen, daß sie städtischen Charakter haben und als Städte anzusprechen sind. Und
wenn wir den Ortsteil Leopoldshöhe betrachten mit seinen 4000 Einwohnern, so haben
wir wohl einen städtischen Eindruck, aber weder die Fassade noch die Masse macht es,
sondern der Gehalt: Die organische Zusammensetzung. Wenn wir aber dahingehend
die Bevölkerung auf Herz und Nieren prüfen, so finden wir einen so hohen Prozentsatz
von Beamten, der überwiegend ist und die geringe Schicht anderer Berufe - vom Baugewerbe
abgesehen - bildlich gesprochen, erdrückt. Leopoldshöhe ist keine Stadt. Sie
ist, wie ja schon der Name 'Siedlung' sagt, eine Beamtensiedlung, eine Kolonie, die wir
uns ganz gut an Freiburg. Karlsruhe oder Stuttgart angehängt denken können. Und
wenn wir uns an die Wirklichkeit erinnern, und die Anfänge dieses Ortsteils betrachten.

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