http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0097
Nur ein persönliches Ja-Wort kam nie über seine Lippen.
Es wären noch mehr Gemeinsamkeiten zu nennen: die Verwendung der Mundart bei
Hebel und Gotthelf. abgeschwächt auch bei Claudius: die Lehrtätigkeit an Schulen:
Hebel in Lörrach und Karlsruhe. Gotthelf in Burgdorf, wo er hauptsächlich in Schweizergeschichte
unterrichtete. Claudius als Hauslehrer: ferner der Journalismus und das
Kalender-Machen: der Weg führt vom "Wandsbecker Boten" über den "Rheinländischen
Hausfreund" zum "Neuen Berner Kalender" . den Gotthelf von 1839-1844 herausgab
, wobei er jedes Wort selber schrieb; zur Gemeinsamkeit gehören auch eine gute
Portion gesunden Humors sowie die Pseudonyme "Asmus" für Matthias Claudius, Jeremias
Gotthelf - so hieß der Verdingbub in Gotthelfs erstem Roman "Der Bauernspiegel
" - für Albert Bitzius. und mit dem "Stabhalter" als Unterschrift in der erwähnten
Epistel an Kollege Günttert in Weil erinnert Hebel an den Proteuserbund eines Freundeskreises
in jungen Jahren.
Was Claudius. Hebel und Gotthelf aber vor allem gemeinsam haben und was sie zu
Rufern in der Wüste unserer Zeit macht, ist die Betonung der christlichen, biblisch begründeten
Ethik als einzig tragfähiges Fundament für alle Bereiche des Lebens - auch
heute und in Zukunft.
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