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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 122
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0124
Abb. 6: Sauhatz durch berittene Jäger mit Hunden

Platz, der mit festen, ca. 2m hohen Tüchern eingefriedet wurde, damit das Wild nicht
entfliehen konnte.

Wenige Tage vor Beginn der Jagd begann man mit dem planmäßigen Zusammentreiben
des Wildes. Hierzu mußten viele Bauern Frondienst leisten, was aber nicht unbedingt
als unangenehm empfunden wurde, da hierbei mancherlei abfiel. Getrieben
wurde zu Beginn in einer Linie von vielleicht 20 bis zu 40 Kilometern(!). Auf den
Schießplatz zu verengte sich diese Linie trichterförmig, so daß das Wild immer enger
zusammengedrückt wurde. Das Treiben erfolgte behutsam und langsam. Man ließ dem
Wild zwischendurch Zeit zum Fressen und Wiederkäuen, um es für den Jagdtag bei
Kräften zu halten. Ein solches Treiben dauerte mehrere Tage, mitunter Wochen. Bei
Nacht lagerte die Treiberwehr an vielen Wachfeuern, damit das Wild nicht ausbrach.

Die eingestellten Jagden fanden in jeder Jahreszeit statt, unabhängig von der herrschenden
Witterung, Erntezeit oder Feldbestellung.

Wenn Hunderte, manchmal an die tausend Stück Wild zusammengetrieben und in
der eingelappten Kammer eingeschlossen waren, mußte das Ausbrechen ("durch die
Lappen gehen") um jeden Preis verhindert werden. Deshalb patrouillierte das Jagdpersonal
ständig außen an der Kammer mit Feuerbränden entlang, um das Wild zu-
rückzuscheuchen. Brach dennoch Wild aus, drohte dem verantwortlichen Jägermeister
eine strenge Bestrafung, weil fürstliches Verlangen nicht gestillt werden konnte.
Selbst die Bauern zeigten dann großen Unwillen, bedeutete das ausgebrochene Wild
doch für die benachbarten Feldfluren hohen Wildschaden, was bei den kargen Ernten
der damaligen Zeit eine schwere Einbuße erwarten ließ.

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