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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 123
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0125
Der Jagdtag selber, zu dem sich der Hochadel gegenseitig einlud, war ein prunkvolles
Festgelage einerseits und ein grausames Gemetzel andererseits. Gegenüber den Wildtieren
herrschte eine für unser Empfinden außerordentliche Gefühlsrohheit. DieTreff-
genauigkeit der damaligen Schußwaffen - ob es Gewehre oder Armbrüste waren -
konnte als erstaunlich gut bezeichnet werden, ihre Tötungskraft jedoch war nur bescheiden
, so daß es mitunter lange währte, bis ein verletztesTier endlich verendete.

Welche ungeheuren Mengen Wild auf diese Weise zusammengeschossen wurden und
welche Kosten dies verursachte, zeigt der Bericht über eine Jagd, die Friedrich I.. von
Napoleons Gnaden König von Württemberg. 1812 zu seinem Geburtstag veranstaltete.
Es wurden allein 591 Stück Rotwild (Hirsche, weibliches Wild und Kälber) erlegt. Auf
den zwei Teiljagden insgesamt über eintausend Stück Wild zusammengeschossen. Die
Kosten für diese Lustbarkeit überstiegen die gigantische Summe von einer Million Gulden
. Diese hatten schlußendlich die Untertanen aufzubringen! (Abb. 7)

In der Zeit der Restauration, im Zeitraum zwischen 1820 und 1848. wurde als Ersatz
für die großflächige Wildhaltung in der freien Landschaft an vielen Fürstenhöfen ein sogenannter
Wildpark angelegt. Dieser war entweder ummauert oder mit Holzplanken
eingezäunt. Damit ließ sich ein hoher Wildbestand halten, ohne daß es zu schwerwiegenden
Wildschäden kam. Einige dieser Wildparke bestehen heute noch (z.B. Springe
b. Hannover).

Dem Problem der drohenden Inzucht in diesen Parks begegnete man durch ständiges
Aussetzen von frisch gefangenem Wild. Auch drohten öfter Wildseuchen den Bestand
zu vernichten.

Abb. 7: Parforcejäger mit Hundemeute

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