Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 125
(PDF, 33 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0127
In wenigen Wochen waren ganze Landstriche wildleer geschossen. Hätte es keinen
adeligen Großgrundbesitz gegeben, auf dem solche Auswüchse nicht stattfinden konnten
, wäre das Wild vermutlich fast ausgerottet worden.

Die Obrigkeit war als ordnungspolitische Macht gefordert, schnell einzuschreiten.
Im Großherzogtum Baden geschah dies in Form eines Jagdgesetzes vom 2. Dezember
1850, novelliert am 6. November 1886. (Abb.8)

Dieses badische Jagdgesetz enthielt wie jedes Gesetz Begriffsbestimmungen, Erlaubnisse
. Verbote und das Strafmaß für Zuwiderhandlungen. Viele dieser Bestimmungen
- ausgenommen die Jagd- und Schonzeiten - finden sich in ähnlicher Form im Bundes
- und Landesjagdgesetz unsererTage wieder.

In einem 160 Seiten umfassenden Buch, gut kommentiert, fand der badische Jäger jener
Tage all das. was er zu einer gesetzeskonformen Jagdausübung wissen mußte. Neu
für die Jäger nach 1850 war dieTatsache, daß das meiste Wild nunmehr Jagd- und Schonzeiten
bekommen hatte, die bis dahin nicht verpflichtend gewesen waren. Das Jagdjahr
zählte damals vom L Februar bis zum 31. Januar des Folgejahres, heute vom 1. April bis
31. März des darauffolgenden Jahres.

3mcitcr fibfrijuitt.

tiefet vom 2. ScgCMtev 18-*©, lut.it>. 2!). 3(pri( ISSfi,
Die ffs«nintns Sei i>nfli> l>cticifcnt>.

S L

3n beul (ünu:briiifntl)um liegt bic 3*errd)tigung ,]»r ongb ouj
eigenem (*n"inib linb ÜafectL

£ic iviiignif;, i*l frfbni (yninbüiicfcii ju jagen, fann alz
Gmiiibgcreditigfcit uidjt bejteKt werben.

1\e iVrcdjtiguug jttr 3'igb id)lic[;t nurf) bie 3?cfiignif; ein,
m bte (jkuviljc Vereiibcteu uiib bic jft—it|paay (ebeuben iOilbcs
anzueignen.

Iro ift bor än-nnbiuing cor6r()a(tcit, ju bejtiiiinieii:
1. U'eldjf loilbcu 2()iere nl* jagbbar ,311 betmdjteii finb,
•2. unter weldjeu äHUiuic-iftuiiiijeu uiib mit meldjcn SKitttfa
bie i*ct!)riligtcu befugt jiub, fiijät>tid)c Mitte lettre ,511
erlegen uiib {■ pertilgcu.

Tic i^rBKiibuiifl poh ScfjujuiMtfni ,311 bificiu 3>wiff,
forme bie tirlcguug mib iuitilijniu; inju fd)dbliit)cu Iljiercu,
rocldjc and) jagbbar finb, fulf in ber Siegel mit bann gc=
fteittot loevben, locuu ber oaöbbercd)tigtc ,5,11001" friawey
gcl)ört luiubc uiib iti.ijt fclbft bie lllcajjualiinen burd);u=
jütjn'it hü State ober gewillt ift.
1) S r u 11 b c i gen 11) Ii m: Sie Stuffjctnmg bet früher traft rennten
uub Sicnitbarteitircdjt-i cm fremben Gtiiub unb SBobcn begrünbeten bing=
tirfien rmgbrcdjtc ift bnrd) ?lrt. 13^ bc-3 ßctetjcä Bora 10. 3lpril ls4S,
bic Wufljcbuug ber 5cuba(rcdjtc betr. (9ieg.=3}l. S. 107). erfolgt. 2nrd)
baö Swifdjengcfe^ l>om 20. Jiuli 154S (9icg.=931. £. 270), wctdjeä mit Gin-
fitljrong bti Jiagbgffebcii noin 2. Jcjembcr 1S30 om 31. Siinuar lSöl
mietet oujer SiHrljamfeit trat, war und) ?lnfl;ebuug ber fenbalen Jiagb-
redjlc junädift bic Gemeinbc als innerhalb ber (»Seniartung jagbausübungd=
bcicdjtigt trffärt linb rin 3agbrcdjt ber Grunbcigcutf)ünier nur in bem
Jvallc oiictfauiit loorben, locmt itjre Srunbftfirfe eingerannt ober pffenttid*
Vlulagcu waren. Sn-s "lagbgcjch Horn 2. Sejcniber 18-V) tjiit baö ftanb=
rcdjt in eine uuauflööliäV binglidic S.lc,iicb,umi juut Gigcntfjuui nin Sninb
nnb Hoben gebradjt, gleidj;citig aber einen rcditlirfjcu lliitcrfcijicb äwifeben
riailbredjt unb ,\niiba 11sübu 11 g5red)t eingeführt nnb in allen ben
fällen, wo ber Srunbeigcutgümtr nur jagbberedjtigt, aber nirqt jagbauS-
ütuiigsbere^tigt iit. Stedjt unb $jti<$t jut 3ogbaii$übung beu f«e:ucinb<it

Abb. 9: Badisches Jagdgesetz von 1850 bzw. 1886

125


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0127