http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0164
Sehr schade ist es, daß Goethe seine lange geplante Biographie des Herzogs Bernhard
nicht verwirklicht hat. Als Staatsminister von Weimar wünschte er, wie er 1780
dem Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha schrieb, "dem Hause Sachsen ... in einem seiner
größten Männer reine Verehrung bezeugen zu können." Schließlich aber entschuldigte
ersieh damit "... daß die Ereignisse des Helden kein Bild machen. In der jammervollen
Iliade des Dreißigjährigen Krieges spielt er eine würdige Rolle, läßt sich aber
von jener Gesellschaft nicht absondern" ("Tag- und Jahreshefte". Bis 1780). - Die Lebensbeschreibung
Bernhards aus der Feder Goethes hätte der deutschen Literatur das
Muster einer Biographie gegeben. Vermutlich hätte Goethe dann auch Neuenburg besucht
, wie Schiller seinerzeit Eger, um in Bernhards Hauptquartier und Sterbeort Eindrücke
zu sammeln. Neuenburg wäre dann eine "Goethestadt" geworden. Leider ist es
nicht dazu gekommen.
Literaturauswahl
Burckhardt, CarI J.: Richelieu. III, IX. Kap. "Rheinfront" München 4(1984).
Czerny. Johann: Über den Tod des Herzogs Bernhard von Weimar. Wiener Neustadt (1905/06).
Droysen. Gustav: Bernhard von Weimar. Leipzig (1885).
Wetzer v. (Oberst): Der Feldzug am Oberrhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Mitteilungen
des K.K. Kriegs-Archiv. Wien (1888).
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