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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 117
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0119
Abb. 10: Die ehemalige Prämonstratenserabtei Himmelspforte von Wyhlen

Etwa 2 Kilometer vom Dorf Wyhlen entfernt liegt an der Nordgrenze der Gemarkung
der Ortsteil Rührberg. 1294 wird "das guot... uf dem Rverberge" erstmals erwähnt
. Wahrscheinlich hat es sich dabei nie um eine größere Niederlassung gehandelt,
obwohl 1337 von "den Dörfern und Bannen ze Wolpisberg und ze Ruerberg" die Rede
ist. Der Name weist wohl auf eine Rodesiedlung hin. denn mittelhochdeutsch ruor bedeutet
Auflockerung der Erde, zweites Pflügen. Siedlungsgeschichtlich war diese Niederlassung
für Wyhlen sehr wichtig, da von hier aus ein umfangreicherTeil der Gemarkung
gerodet und urbar gemacht worden ist.

Parallel zu dieser allmählichen Urbarmachung der Gemarkung ging der innere Ausbau
des Dorfes vor sich. Das wichtigste Ereignis für Wyhlen stellt dabei die Gründung
der Prämonstratenserabtei Himmelspforte im Jahre 1304 dar. Ein Jahr zuvor hatte
Berchta von Nollingen dem Bruder Johann von Rheinfelden. Abt zu Reute. 5 Juchart
Ackerland unter der Bedingung geschenkt, daß er darauf ein Kloster erbauen und in
dieses eintreten müsse. Schon Berchta forderte in ihrem Stiftsbrief, daß dieses zu erbauende
Kloster den Namen Porta Coeli (Himmelspforte) tragen sollte. 1304 wurde
die Himmelspforte dann dem Prämonstratenserorden eingegliedert und gehörte von
1524 bis 1807 als Priorat zum Kloster Bellelay im Schweizer Jura. Durch Schenkung erwarb
sich die Abtei im Laufe der Jahrhunderte Güter. Gülten und Rechte in Wyhlen.
Inzlingen. Nollingen.Warmbach. Niederdossenbach.Wintersweiler. Binningen, Schallbach
und Rickenbach. Im Jahre 1807 wurde das Kloster dann aufgehoben und verkauft
, bis es nach wechselnden Schicksalen zu einem Altenheim und Heilpädagogischen
Seminar umgestaltet wurde. Durch seine Kapelle "Maria im Buchs" blieb es aber
auch noch weiterhin Wallfahrtsort.:9)

Vor Errichtung der Solvay« erke im 19. Jahrhundert, welche die Salzlager im Feld in
Form von Sole auspumpten, beschränkte sich die Ausbeutung der Bodenfunde auf die
Gewinnung von Gips sowie auf die Verarbeitung des lehmhaltigen Bodens und der
Kalksteine. Schon 1570 werden die Halden oberhalb des Markhofes "Gipshalden" genannt
, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts befanden sich dort ein Gipsofen und eine
Gipsmühle. Im Jahre 1800 wird auch erstmals die Gipsgrube oberhalb des Klosters

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