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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 2.1989
Seite: 141
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-02/0143
Handel und Dienstleistungen

Bereits 1784 wurde Schönau ein alter Marktflecken genannt. Das Marktrecht zur Abhaltung
von Wochenmärkten, es gab solche bereits im 15. und 16. Jh., wurde nach 1800
angesichts der durch Revolutions- und Mißerntejahre verursachten Notzeiten erneut
verliehen. Dabei versorgten sich nicht nur die Bewohner Schönaus, sondern auch jene
der umliegenden und weiter entfernten Orte mit Lebensmitteln, insbesondere Getreide
aus dem fruchtbaren Breisgau. Der seit 1854 monatlich stattfindende Viehmarkt
diente überwiegend dem Verkauf von Jung- und Mastvieh. Von den drei traditionellen
Jahrmärkten waren die beiden im Frühjahr und Sommer relativ unbedeutend, dagegen
wurde der Markt im Herbst stark frequentiert und 1836/37 von 105 bzw. 116 Händlern
beschickt.

Mit dem Ausbau der Straßen, insbesondere der Paßstraße über dem Wiedener Eck anstelle
des bisherigen Wirtschaftsweges über die Krinne in den Breisgau sowie derWiesental-
straße Mitte des 19. Jh. und zunehmender Motorisierung verloren die Märkte ihre Bedeutung
. Abgehalten werden heute noch die drei Jahrmärkte, davon der Peter und Paul Markt
in Schönenbuchen. Außerdem findet im Dezember ein Weihnachtsmarkt statt.

1895 arbeiteten in Schönau nur etwa 8% aller erwerbstätigen Personen hauptberuflich
in Handel und Verkehr (einschl. Gastwirtschaften). Der Absatz Schönauer Produkte
erfolgte meist nach Lörrach. Freiburg und Staufen.

Heute (1986) ist die Versorgung mit Waren des kurzfristigen Bedarfs durch die ansässigen
Handelsgeschäfte ausreichend sichergestellt: hierunter fällt auch ein Fleischgroßhandel
. Ebenso sind die Güter des mittelfristigen Bedarfs fast alle im Ort, meist jedoch
, wie in Kleinstädten dieser Größenordnung üblich, in jeweils einem Geschäft erhältlich
, womit auch dem Anspruch des Fremdenverkehrs Rechnung getragen wird.
Langfristige Bedarfsgüter sind auf die Bereiche Auto sowie Bau- und Ausbaugeschäfte
beschränkt. 1982 gab es in Schönau insgesamt 50 Handelsbetriebe, darunter 2 des
Groß- und 43 des Einzelhandels mit 146 Beschäftigten. Hierin einbezogen waren auch
die Handwerksstätten mit angeschlossenem Handelsbetrieb.

An Genossenschaften besteht neben der Konsumgenossenschaft Co-op nur noch die
Raiffeisen Zentralgenossenschaft aus dem Jahr 1911. Bereits 1855 wurde die spätere
Sparkasse Schönau zunächst als Ersparnisgesellschaft für den ganzen Amtsbezirk gegründet
und 1929 zur Bezirkssparkasse umgewandelt. Von 1897 an war sie räumlich im
Rathaus untergebracht, bis sie 1954 ein eigenes Gebäude bezog. Die Volksbank Freiburg
ist seit 1959 mit einer Zweigstelle vertreten.

Der Dienstleistungssektor entspricht dem Größenbereich der Stadt; außer zwei Finanzierungsunternehmen
sind alle übrigen Betriebe einfach angesiedelt (Taxiunternehmen
. Versicherung. Rechtsanwalt, eine Steuerbevollmächtigte. Architekt und ein
Kunstmaler). Erheblich vergrößert wird dieser Bereich jedoch durch den Fremdenverkehr
im Luftkurort Schönau, der neben der Industrie ein wirtschaftlicher Hauptfaktor
der Stadt ist. Nach einer Zunahme des Fremdenverkehrs 1970-75 lagen die Übernachtungszahlen
in den darauffolgenden 10 Jahren konstant bei ca. 60.000. Dem relativ hohen
Bettenangebot entspricht eine Auslastung von ca. 30-40% (1975). Dabei entfallen
auf Hotellerie und private Zimmervermietung je etwa die Hälfte der insgesamt ca. 500
Fremdenbetten. Der zunehmenden Nachfrage nach Ferienwohnungen wird mit dem
Angebot von ca. 40 Appartements entsprochen. Die durchschnittliche Verweildauer
der Gäste beträgt 8 - lOTage. wobei die Saison auf den Sommer konzentriert ist. Jedoch
können erste Erfolge, über die Ausnutzung der Wintersportmöglichkeiten die Übernachtungszahlen
anzuheben, bereits vorgewiesen werden.

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