Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 11
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0013
Abb. 5: Neuenburger Stadtrecht von 1292.
(Urkunde im Stadtarchiv Neuenburg am Rhein Nr. AA I AI 4).

Won der Reichsstadt zur Habsburgerstadt

Als Heinrich VII. 1313 unerwartet starb, machte Herzog Friedrich von Habsburg seinen
Anspruch auf die deutsche Krone geltend. Der nun einsetzende Thronstreit zwischen diesem
und Herzog Ludwig von Bayern endete für die Stadt mit dem Verlust ihrer Reichsfreiheit. 1314
wählten die Gegner Ludwigs von Bayern den Habsburger zum König, doch einen Tag nach
Friedrichs Wahl wurde auch Ludwig der Bayer gewählt. Diese Doppelwahl bescherte
Deutschland zwei Könige.

Ein jahrelanger Streit war die Folge, der in der Schlacht vom 28. September 1322 zu Gunsten
Ludwigs des Bayern entschieden wurde. Der Bruder Friedrichs. Herzog Leopold, führte den
Kampf jedoch weiter. 1324 schloß er in Bas sur Aube mit den Gesandten des französischen
Königs Karl IV. einen Vertrag, in dem er sich verpflichtete. Karl IV. zur Krone zu verhelfen.
Karl IV. versprach ihm als Gegenleistung u.a. die Stadt Neuenburg am Rhein.101 Letztlich aber
gelang es dem böhmischen König, die Habsburger und Wittelsbacher zu versöhnen.

1331 verpfändete Ludwig der Bayer die Stadt an die Herzöge Otto und Albrecht von
Österreich. Mathias von Neuenburg, ein "scharfer Beobachter seiner Zeitgeschichte", beschreibt
den Vorgang: "Während Papst und Bischöfe glaubten, der Herzog würde wie seine
Brüder dem Herrn Ludwig mannhaften Widerstand leisten,... siehe, da versöhnte er sich mit
Herrn Ludwig, nachdem ihm Breisach. Neuenburg und noch weitere befestigte Orte, dem
König von Böhmen aber Kaisersberg und viele andere befestigte Orte für bestimmte Geldbeträge
angewiesen worden waren." U)

Ursprünglich hatte Ludwig IV. (der Bayer) die Städte Zürich. Schaffhausen. St. Gallen und
Rheinfelden für die Verpfändung an die Habsburger vorgesehen. Zürich und St. Gallen setzten
sich aber mit Erfolg zur Wehr, und an ihrer Stelle wurden nun die Städte Breisach und
Neuenburg verpfändet. Neuenburg und auch Breisach waren in ihrem Widerstand gegen die
Verpfändung erfolglos, denn Otto von Habsburg zog mit einem Heerhaufen vor die Stadt, und
nach einer siebenwöchigen Belagerung mußten sich die Neuenburger schließlich dem Habsburger
ergeben.

11


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0013