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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0024
Abb. 10: Grundriß der Stadt Neuenburg am Rhein zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges (um 1704).

Doch nun zu den Ereignissen, die zur Vernichtung der Stadt Neuenburg am Rhein im Jahre
1704 führten und die Stadt für 10 Jahre auslöschten.

Am 1. November 1700 starb kinderlos der letzte Habsburger auf dem spanischen Thron.
König Karl II. Erbansprüche erhoben König Ludwig XIV. und Kaiser Leopold L Aus diesem
Konflikt heraus entwickelte sich der Spanische Erbfolgekrieg, der für die vorderösterreichische
Stadt Neuenburg am Rhein "höchst verderblich" war.

Zu Beginn der Auseinandersetzungen wurde eine kaiserliche Besatzung zur Sicherung der
Stadt und des Rheinübergangs nach Neuenburg beordnet mit dem Auftrag, die noch vorhandenen
Befestigungswerke auszubessern.

Im Oktober des Jahres 1702 bemächtigten sich französische Truppen der Stadt. Die
Besatzung wurde gefangengenommen. Neuenburg geplündert, die Bevölkerung mißhandelt
und aus ihren Häusem getrieben. Doch unterblieb dieses Mal noch die Zerstörung. Dem
Kirchenbuch entnehmen wir. die Bevölkerung sei "halb erstarrt, halb verhungert, so daß alle
Schatten an der Wand glichen". Den Neuenburgern blieb nichts als allein das Leben. Die
Soldaten Ludwigs XIV. richteten sich häuslich ein und begannen die Stadt zur Festung
auszubauen. Die vom Rhein verschonte Sakristei des "frowen munsters". das beim Rheinhochwasser
um 1525 untergegangen war, wurde zusammengerissen und aus den Steinen ein
Pulvermagazin gebaut. Im Frühjahr 1703 belegte Marschall Villars die Stadt mit 20 000 Mann.
Kommandant der Stadt wurde General de Laubonie. Oberbefehlshaber der Franzosen am
Oberrhein. Marschall Tallard.

Auf dem oberrheinischen Kriegsschauplatz hatte sich die Lage der Kaiserlichen sehr zu
ihren Ungunsten verändert.

Die Einnahme Breisachs durch die Franzosen im September 1703 bedeutete für Neuenburg
den Untergang. Um eine zu große Zersplitterung der Streitkräfte zu verhüten und um zu

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