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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 33
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0035
Abb. 15: Die ausgebrannte Maria-Himmelfahrts-Kirche inmitten der verw üsteten Stadtmitte.

Was die Beschießung im Juni 1940 verschont hatte und nahezu alles, was in der Zwischenzeit
aufgebaut war. wurde wieder ein Opfer der Zerstörung. Am Sonntag, dem 22. April 1945.
mußte die Stadt den französischen Panzerverbänden übergeben werden.

Bald begann die Rückkehr der Einwohner. Sie standen erneut vor dem völligen Nichts, denn
ein einziger Trümmerhaufen erw artete sie. Bei Kriegsende waren 61 Prozent aller Gebäude
total zerstört. 35 Prozent schwer und 4 Prozent leicht beschädigt. "Fast wie ein Wunder mutet
es an. daß in all diesen Kriegswirren, beim Herausholen der Habseligkeiten, bei den Fliegerangriffen
und bei den Bränden kein Einwohner ums Leben kam. So ruhte sichtbar der Schutz
Gottes über der Einwohnerschaft der aus ungezählten Wunden blutenden Stadt", vermerkt ein
Tagebuch25' aus jenen Jahren.

Am Schluß unseres Streifzuges durch die wechselvolle Geschichte der Stadt Neuenburg am
Rhein soll ein Wort der Schriftstellerin Ingeborg Hecht stehen, deren Schicksal eng mit jener
unheilvollen Zeit verbunden ist. die unserer alten Stadt die hoffentlich letzte Vernichtung
brachte.

Ingeborg Hecht schreibt: "Während einerseits Städte und Gemeinden den letzten Dachstuhlbrand
in ihre Chroniken aufnehmen müssen, um überhaupt etwas berichten zu können, finden
wir andererseits Städte, denen die Geschichte ein derartiges Übermaß an Schicksal auferlegt
hat. daß neben Fehden. Kriegen. Plünderungen und Brandschatzungen auch Pest. Hochwasserkatastrophen
und vieles andere mehr zu verzeichnen ist. Eine solche Stadt ist Neuenburg am
Rhein."

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