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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 41
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0043
Die Halle von Baden-Oos 1910 bis 1921

Zur Geschichte der Zeppelinhalle und des Luftschiffhafens von Baden-Baden schickte das
dortige Stadtarchiv eine von Robert Erhard verfaßte Artikelserie, die auf Quellenstudien
zurückgeht.15' Im Gegensatz zu Lahr, wo am Anfang der Entwicklung ein Kriegsluftschiffha-
fen stand, war Baden-Baden zunächst eine zivile Einrichtung. Beide Feststellungen müssen
aber relativiert werden. In Lahr hatte die Stadt bezüglich des Geländes und sekundärer
Baumaßnahmen viel investiert in der Hoffnung auf eine zivile Nutzung des Luftschiffhafens
in Friedenszeiten. In Baden-Baden war es umgekehrt. Unternehmerin war die "Delag". die
Deutsche Luftschiffahrt-AG. an der die Stadt Baden-Baden beteiligt war. Die Militärbehörde
hatte zum Hallenbau aber Zuschüsse gegeben, um sich für den Ernstfall die Nutzung zu
sichern. Die Lahrer Halle entstand 1914/15 und hat nie ein Luftschiff beherbergt, gegen Ende
des Ersten Weltkriegs dafür einige Flugzeuge. Kampfeinsitzer, für die sie völlig überdimensioniert
war. Die Baden-Badener Halle, die im Sommer 1910 in Rekordzeit aufgerichtet
wurde, war dagegen vier Sommer lang Mittelpunkt eines mondänen Flugbetriebs mit Luftschiffen
, der vorab in Rundflügen bestand. Hauptziele waren Straßburg. Mannheim. Frankfurt
und die Schlachtfelder des 70er Krieges bei Woerth im Unterelsaß.

Am 14. September 1910 ereignete sich in der Baden-Badener Halle ein aufsehenerregender
Unfall: Das Luftschiff LZ VI verbrannte binnen weniger Minuten. "Ursache war menschliches
Fehlverhalten. Obwohl nämlich streng verboten, wurden zur selben Zeit Maschinenteile
in der Gondel mit Benzin geputzt und Motorentests durchgeführt. Eine Fehlzündung beim
Ankurbeln, eine Stichflamme und schon hatte eine Benzinkanne Feuer gefangen. Sekunden
später brennt die Außenhaut des Zeppelins und der Wasserstoff entweicht aus den Zellen. Er
brennt erst in beträchtlicher Höhe über der Halle." - Der Kriegsausbruch im Sommer 1914
setzte den Luftschiffahrten bei Champagner und Kaviar ein Ende. Die Halle wurde militärisch
genutzt, und zwar als Montagehalle. Einen Tarnanstrich wie die Lahrer Schwester hat die
Baden-Badener Halle nicht erhalten. Hier gab es im Gegensatz zu Lahr weder eine Garnison
noch einen Exerzierplatz noch eine Luftschifferkaserne. Deshalb hatte man in Baden-Baden
nach dem Krieg auch die Hoffnung, die Halle am Versailler Vertrag mit seinen Entmilitarisie-
rungsbestimmungen vorbei in die Friedenszeit retten zu können. Die Stadt übernahm die Halle
von der 'Delag". Sie hatte Interessenten an der Hand, die hier ein Luftfahrtuntemehmen mit
Flugzeugen aufziehen wollten. "Anfang des Jahres 1920 begann die Stadt Verhandlungen mit
der Badischen Luftverkehrs Gesellschaft mbH (Balug), vormals Technische Werke Baden.


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