Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 49
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0051
stattgefunden haben, einen wünschenswerten Zustand wieder herzustellen. Es wurde auch
darauf hingewiesen, daß in Baden der Naturschutz niemals wirtschaftsfeindlich war und
immer ein vernünftiger Interessensausgleich zu finden sei. In Müllheim wurde gleich zu
Anfang des Jahres 1936 damit begonnen, das neue Naturschutzrecht in konkrete Maßnahmen
umzusetzen.

alte Bezirksnaturschutzstelle - personell erw eitert

An der persönlichen Zusammensetzung der schon vorhandenen Bezirksnaturschutzstelle,
deren Mitglieder ehrenamtlich tätig waren, sollte zunächst nichts geändert werden, abgesehen
von der Berufung zusätzlicher Mitglieder. Doch blieben die politischen Verhältnisse der
damaligen Zeit nicht ohne Einfluß, wenn auch die sachbezogene Eignung der zu Mitgliedern
berufenen Bürger entscheidend blieb.

Landrat Ribstein wandte sich in einem Brief vom 21.2.1936 an den bisherigen Leiter der
Bezirksnaturschutzstelle. Dr. Hättich; darin präzisierte er die Aufgaben der Bezirksnaturschutzstelle
, erörterte die Auswahl ihrer Mitglieder und bat darum, eine Aufstellung der unter
Naturschutz zu stellenden Gebiete. Landschaftsteile und Naturdenkmale in die Wege zu leiten.

In einen v orbereitenden Ausschuß wurden zunächst berufen: Forstrat und Kreisjägermeister
Ringes. Badenweiler: Oberst a.D. Becker, stellvertretender Kreisjägermeister in Müllheim;
Bürgermeister Hämmerle in Müllheim, zugleich für den Verein "Badische Heimat": Dr. Ernst
Scheffelt. Badenweiler, als Altertumspfleger: Bürgermeister Hennes. Badenweiler: Otto Ernst
Sutter von Liel: Hauptlehrer Bertschin. Lipburg; Professor Räuber. Müllheim: femer die
Amtsvorstände des Wasser- und Straßenbauamts und des Kulturbauamts Lörrach, ein Vertreter
des Bezirksbauamts Freiburg und der Müllheimer Bezirksbaumeister: dazu einige Parteifunktionäre
.

... und politische Querelen

Oberst Becker lehnte in einem an den Landrat gerichteten Brief vom 3.5.1936 seine
Berufung ab, weil er vom NS-Ortsgruppenleiter und anderen Parteistellen "schwer beleidigt
und in seiner Ehre gekränkt" worden sei.

Der Ausschuß tagte erstmals am 6.5.1936 unter Vorsitz von Landrat Ribstein. Der bisherige
Geschäftsführer der Bezirksnaturschutzstelle. Schuldirektor Hättich. erklärte im Oktober
1936 seinen Rücktritt, nachdem er bei Parteiinstanzen angeeckt war und dann auch von der
Landesnaturschutzsteile abgelehnt wurde, weil er "sich bisher an den Arbeiten in keiner Weise
beteiligt" habe - was nicht den Tatsachen entsprochen haben dürfte. Auf Vorschlag des
Landrats Ribstein bestellte dann das Ministerium den Schriftleiter der "Markgräfler Nachrichten
", Dr. Fritz Fischer, zum Geschäftsführer und Bezirksbeauftragten für Naturschutz. Fischer
war ein intimer Kenner der Markgräfler Heimat, der Landschaft und der Natur, die er in vielen
Veröffentlichungen und auch bildlich in Aquarellen und Zeichnungen darzustellen wußte. Als
Fachberater für Botanik wurde Apotheker Fohmann aus Schliengen und für den zoologischen
Fachbereich Dr. Scheffelt in Badenweiler in die Bezirksnaturschutzstelle berufen, zu deren
Mitgliedern außerdem am 17. März 1937 bestellt wurden: Hauptlehrer Bertschin von Badenweiler
. Otto Ernst Sutter (bekannt als der "Landschreiber von Liel"), Forstrat Ringes in
Badenweiler und Hauptlehrer Klaus in Staufen.

Auf Anregung des Ministeriums wurden dann noch zum Zweck engerer Zusammenarbeit
zwischen den Naturschutzbehörden und den staatlichen Kultur- und Wasserbaubehörden

49


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0051