Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 50
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0052
sowie der landwirtschaftlichen Dienststellen der Vorstand des Kultur- und Wasserbauamts
Freiburg, Stoll. und der Müllheimer Landesökonomierat Waibel in die Bezirksnaturschutzstelle
aufgenommen sowie, ebenfalls auf Wunsch des Ministeriums, ein Vertreter der Bergwacht.
Albert Meier von Sulzburg. Dr. Scheffelt schied im Mai 1937 auf eigenen Wunsch wieder aus,
nachdem es offenbar einige persönliche Differenzen gegeben hatte, die wohl politischen
Charakter hatten. Schließlich kam noch Forstassessor Hockenjos vom Forstamt Kandern
hinzu. In dieser perönlichen Zusammensetzung bestand die Bezirksnaturschutzstelle, bis der
Ausbruch des Krieges ihrer Arbeit ein Ende machte.

Die Arbeit der Stelle litt stets unter Geldmangel. Zur Bestreitung der Auslagen, die
besonders bei Besichtigungsfahrten entstanden, mußte die Bezirksnaturschutzstelle damals
selbst nach Geldmitteln suchen: ein Etat dafür war nicht vorhanden. Man sah sich schließlich
auf freiwillige Spenden angewiesen, oder die Mitglieder bestritten ihre Unkosten aus eigener
Tasche; wer ein Auto hatte, stellte das zur Verfügung, und Fahrgemeinschaften wurden
verabredet.

Die Organisation der Bezirksverwaltung im Land Baden wurde 1936 geändert: man bildete
flächenmäßig größere "Landkreise". Dabei wurde der größere Teil des bisherigen Amtsbezirks
Staufen dem Landkreis Müllheim zugeschlagen, ebenso die Stadt Kandern und einige
Gemeinden des Kandertals vom Bezirk Lörrach. Entsprechend dehnte sich der Zuständigkeitsbereich
der Müllheimer Bezirksnaturschutzstelle aus.

die Arbeit beginnt - Sammeln von Vorschlägen

Das Bezirksamt Müllheim und die Mitglieder der Bezirksnaturschutzstelle machten sich
alsbald und mit viel Energie und Eifer daran, alle im Bezirk anstehenden und aufzugreifenden
konkreten Probleme des Naturschutzes in Angriff zu nehmen. Vorschlagslisten sollten erstellt
werden, je eine für Naturschutzgebiete, für zu schützende Landschaftsteile und für Naturdenkmale
. Für die dafür notwendigen Untersuchungen. Beratungen und Vorbereitungen wurde ein
engerer Arbeitskreis gebildet, dem Dr. Scheffelt, Otto Ernst Sutter und Hauptlehrer Bertschin
angehörten: diese sollten binnen vier Wochen die vorbereitenden Arbeiten zu einem vorläufigen
Abschluß bringen. Auf Anregung des Ausschusses forderte der Landrat die Bürgermeister
auf, bis zum 1.6.1936 mitzuteilen, ob sich auf den Gemarkungen Naturdenkmäler.
Naturschutzgebiete oder sonstige schutzwürdige Landschaftsteile befinden und ob die Anordnung
eines Schutzes erwünscht ist: ob in der Landschaft, im Orts- und Straßenbild, Verbesserungen
im Natur- oder Heimatschutzinteresse vorzunehmen wären, und ob in der Gemarkung
an Häusern, Straßen oder Plätzen oder in der freien Landschaft Plakate oder sonstige
Werbezeichen im Natur- oder Heimatschutzinteresse entfernt werden sollten.

Zwecks Aufklärung der Öffentlichkeit und ausführlicher Unterrichtung über das neue
Naturschutzrecht, die Einrichtung der Naturschutzstelle und deren Aufgaben und die begonnenen
Arbeiten veranlaßte das Bezirksamt einen entsprechenden Artikel in der Tageszeitung
"Markgräfler Nachrichten".

Inzwischen war am 18.3.1936 eine "Reichsverordnung zum Schutze der wildwachsenden
Pflanzen und der nicht jagdbaren wildlebenden Tiere" ergangen, über deren Inhalt und Zweck
die Zeitung am 16.5.1936 umfassend unterrichtete.

Am 1.7.1936 konnte die Zeitung dann über eine Sitzung der Bezirksnaturschutzstelle
berichten, wobei die folgenden Landschaftsteile als botanisch, geologisch oder urgeschichtlich
interessant und deshalb als schutzwürdig befunden wurden: Teile des Rheinwalds bei
Steinenstadt, Rheinweiler und Bellingen mit interessanten Pflanzen und Tieren; das Kutzer
Feld: der Hagschutz bei Niedereggenen; Teile des Gennenbacher Tales; der Stockberg mit

50


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0052