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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 57
(PDF, 32 MB)
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teil erklärt werden sollten. Schließlich vereinbarte man. sich demnächst mit dem Rheinvorland
bei Steinenstadt und Rheinweiler sowie dem Römersträßchen zu befassen und weiter sich den
Naturschutzproblemen am Blauen zuzuwenden (Naturschutz und Forstwirtschaft, neuer und
alter Bergbau).

Emeut Sorge bereitete die Beschaffung von Geldern: es solle versucht werden, die
Kurverwaltung und die Bäderverwaltung von Badenweiler zu Stiftungen zu veranlassen. In
einem Schreiben vom 11.6.1937 bat der Landrat die Kurverwaltung Badenweiler und die
staatliche Bäderverw altung. Beiträge für die Zwecke der Bezirksnaturschutzstelle zu leisten,
vor allem für die "Festhaltung der Naturdenkmäler im fotografischen Bild", da Geldmittel
hierfür nicht anders beschafft werden könnten als durch Zuwendungen interessierter Stellen.

Bei einer Begehung im Juni 1937 wurde festgestellt, daß besondere Schutzmaßnahmen für
die einzelnen Standorte von Orchideen nicht erforderlich seien. In allgemeiner Hinsicht war
man sich darüber einig, künftig müsse es zur Regel werden, daß bei allen Maßnahmen, die in
irgendeiner Weise das Landschaftsbild verändern, der Vertrauensmann der Bezirksnaturschutzstelle
zugezogen wird.

Seit dem Frühjahr 1937 bemühte sich die Tageszeitung "Markgräfler Nachrichten" mit einer
regelmäßigen Spalte "Der Samstig z'Obe Fründ" (Otto Ernst Sutter). Naturschutzbewußtsein
unter die Leute zu bringen. Auch von Dr. Fritz Fischer erschienen einige über den Naturschutz
aufklärende und dafür werbende Artikel in der Zeitung.

aus dem Alltag der Naturschützer

Neben der systematisch den Amtsbezirk umfassenden Sichtung. Auswahl und Planung der
schützenswerten Gebiete. Landschaftsteile und Naturdenkmale harten sich das Müllheimer
Bezirksamt und die Naturschutzstelle mit zahlreichen Einzeldingen zu befassen, die aus der
Bevölkerung herangetragen oder von Amts wegen aufgegriffen wurden. Nur wenige Beispiele
seien hier erwähnt:

Im Rahmen des Vogelschutzes war zu prüfen, ob Händler, die Stubenvögel verkauften, die
jetzt vorgeschriebenen Zuverlässigkeitsvoraussetzungen erfüllten. Das Landwirtschaftsamt
Müllheim teilte im April 1936 dem Bezirksamt mit. Feldhüter hätten berichtet, daß "junge
Burschen von 14 bis 16 Jahren in der nützlichen Vogel weit durch Ausheben der Nester großen
Schaden anrichten"; es sei angebracht, an die Volks- und Fortbildungsschulen "strenge
Weisungen zu erteilen". Daraufhin wurden die Lehrer auf die Naturschutzbestimmungen
hingewiesen und aufgefordert, die Schüler anzuhalten.

Maßnahmen zum Schutz des Maulwurfs hatte das Bezirksamt von Jahr zu Jahr zu regeln.
Es mußte auch über Erlaubnis zum Sammeln von Puppen der Roten Waldameise entscheiden,
wobei die Arterhaltung zu berücksichtigen war; so wurde diese Art 1937 ganzjährig geschont.
Auch das Sammeln von Weinbergschnecken war jährlich nach Sammelzeit und Mindestgröße
zu reglementieren. 1937 wurde keine Sammelerlaubnis bekannt gegeben, "weil im Bezirk kein
Bedarf besteht und eine Veröffentlichung unzweckmäßig ist, da sonst zahlreiche Elsässer zum
Schneckensammeln über die Grenze kommen würden".

Verschiedentlich mußte gegen Arbeiten in der freien Landschaft eingeschritten werden: so
gegen von der Gemeinde Neuenburg veranlaßte Arbeiten am Rheinufer. Bepflanzungen am
Hochgestade des Altrheins bei Neuenburg. Erdarbeiten am "Hagschutz" und auf dem "Freudenberg
" bei Niedereggenen. Bei der Gelegenheit wurde das Bürgermeisteramt Niederegge-
nen angewiesen, darüber zu wachen, daß am Hagschutz keine Silberdisteln abgerissen wurden.

1937/38 gab es eine Erhebung des Brutvogelbestandes. Eine Aufklärungsaktion sollte der
im Zuge landwirtschaftlicher Rationalisierung fortschreitenden Beseitigung von Hecken.

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