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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 76
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0078
- Zur Zeit besteht ein enormer Wohnbedarf für die junge Generation.

- Das Problem der Aussiedler und Ausländer wird z.Zt. diskutiert. In der zukünftigen
globalen Verflechtung stehen wir wahrscheinlich erst am Anfang.

- Industrie. Gewerbe und Handel fordern flächenintensive Produktions- und Verkaufsflächen
.

- Der Verkehr wird weiter zunehmen, gerade im ländlichen Raum sind die Bemühungen um
den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs nur sehr beschränkt zu realisieren.

- Die Einführung der Mikroelektronik und neuer Kommunikationssysteme in Produktion.
Verwaltung. Haushalt und Freizeit hat eben erst begonnen. Die Auswirkungen sind nicht
übersehbar.

- Immer mehr Freizeit führt zu veränderten Lebensformen und bisher auch zu höherer
Mobilität (Freizeitgesellschaft).

Die heutigen großen, globalen Probleme sind nicht mehr auf kommunaler, regionaler oder
nationaler Ebene lösbar.

Die großen Chemiekatastrophen, Tschernobyl, die Frage der Atomkraftwerke. Flugplätze.
Schnellbahnstrecken usw. erfordern neue übernationale Abstimmungen und Kontrollorgane.

Auch hier muß sich die Stadt planerisch und politisch engagieren. Die Stellungnahmen und
Aktionen von Müllheim haben Gewicht beim Regierungspräsidium und bei den Ministerien.

Die Reinhaltung der Luft, des Wassers, des Bodens, die Beseitigung unserer Abfälle sind zu
ernsthaften Problemen geworden.

Neue Planungsverfahren, wie Umweltverträglichkeitsprüfung. Raumordnungsverfahren
usw. bei großen Projekten, auch auf kommunaler Ebene, werden eingeführt.

Deutlich haben sich in den letzten Jahren die Grenzen des Wachstums gezeigt.

Eine Eindämmung des Landschaftsverbrauches, die Berücksichtigung von ökologischen
Belangen sind wichtige neue, im Baugesetzbuch verankerte Ziele und Forderungen.

In Landschaftsplänen, die parallel mit den Flächennutzungsplänen aufzustellen sind,
müssen Freiräume konsequenter gesichert und Standortentscheidungen ökologisch sinnvoll
getroffen werden.

Kriterien für Umweltgüte und Belastungsgrenzen müssen erarbeitet oder verbessert werden.
Vielleicht muß versucht werden, die Kosten unterlassenen Umweltschutzes zu berechnen.

Umweltvorsorge bedeutet auch Selbstbeschränkung. Dies fällt sicher unserer am Wohlstand
und Konsum orientierten Gesellschaft nicht leicht. Sie ist aber zwingend erforderlich, wenn
wir künftigen Generationen nicht nur Krisenmanagement, sondern Freiräume für Entscheidungen
hinterlassen wollen.

Neue Qualitäten

Es war die Frage gestellt, welche Qualität unsere Planung haben muß. um den Anforderungen
der Zukunft gerecht zu werden.

Ich meine, es ist nicht primär die Frage nach der Qualität der Planung, sondern nach der
Qualität unserer Lebensform, die sich in der Gestaltung der gebauten und nicht bebauten
Umwelt darstellt.

- Erhalten und Pflege der historischen Werte,

- Schaffen neuer Qualitäten,
das ist Ausdruck unserer Kultur!

- Kultur ist vor allem auch eine Frage, wie wir miteinander umgehen.

Dazu gehört auch eine neue Planungskultur, die wir ansatzweise in dem demokratisierten
Planungsprozeß mit Bürgerbeteiligung und Bürgeranhörung bereits praktizieren. Dazu gehört
der "informierte Bürger", der sich mit der Materie beschäftigt und der sich für die Belange des
öffentlichen Wohles einsetzt.

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