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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 126
(PDF, 32 MB)
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Gründen kann hier nicht wie in der Dorfstube der bäuerliche Arbeitsbereich originalgetreu
rekonstruiert werden. Die Einrichtung wird stattdessen die landwirtschaftlichen Arbeiten
nachvollziehbar und vor allem nacherlebbar machen: die ausgestellten Geräte und Maschinen
sind funktionsfähig und werden dem Publikum bei Führungen vorgeführt werden. Wo die
Anschauung der Geräte nicht ausreicht, werden ergänzende Informationen wie Beschriftungen
, Fotografien, Originaldokumente und dergleichen zur Anschaulichkeit der Ausstellung
beitragen. Ein Grundbestand zur Einrichtung der Scheune als Museum ist bereits vorhanden.
Gesucht werden aber noch weitere Werkzeuge und Geräte aus der bäuerlichen Arbeitswelt des
19. Jahrhunderts, vor allem solche, die den Beginn der Technisierung in der Landwirtschaft
dokumentieren.

Weitere Museumsprojekte

Noch in etwas weiterer Ferne als die Dorfstube und das Landwirtschaftsmuseum liegen zwei
Gebäude, die den anderen Schwerpunkt der örtlichen Wirtschaft. Industrie und Verkehr,
repräsentieren. Mit der Betriebswerkstatt auf dem aufgegebenen Fabrikgelände der Firma
Schwarzenbach stehen Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen ausführlich die Entwicklung
der Industrie gezeigt werden kann. Und ein inzwischen ebenfalls in städtischen Besitz
übergegangenes Stellwerk der Bundesbahn aus der Zeit, als Signale noch mechanisch bewegt
wurden, wird als Denkmal der Verkehrsentwicklung die städtische Museumsarbeit abrunden,
möglicherweise erweitert durch einen Eisenbahn-Lehrpfad.

In dieser Reihe der städtischen Museen verdient abschließend aber noch ein weiteres
Gebäude Erw ähnung, das seit etlichen Jahren aus dem kulturellen Leben der Stadt nicht mehr
wegzudenken ist. auch wenn es sich dabei im engeren Sinn nicht um ein Museum, dafür um
ein bedeutendes Baudenkmal handelt: das Stapflehus am Lindenplatz. Es wurde wahrscheinlich
, das genaue Jahr ist nicht bekannt. Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Die Bauformen legen
diese Datierung nahe: Staffelgiebel, spätgotische Reihenfenster mit überhöhtem Mittelteil und
ein als Wendelstein ausgelegter Treppenturm. Die über der Haustür eingemeißelte Jahreszahl
1607 bezeichnet nach heutiger Kenntnis den ersten Umbau des Hauses. Im Staffelhaus am
Lindenplatz, dem einzigen seiner Art in Weil, wohnten seit der zweiten Hälfte des 16.
Jahrhunderts die markgräflichen Beamten, der Vogt von Rötteln und sein Stabhalter. Die
Kanzleiräume lagen im Erdgeschoß, die Empfangsräume im Hauptgeschoß, der Wohnbereich
im Dachgeschoß. Im Lauf des 17. Jahrhunderts wurden Helm und Turmoberteil abgenommen
und durch eine Wiederkehrgaube in Fachwerkkonstruktion ersetzt, ebenso entstand eine
zweite Gaube in einfacher Fachwerkkonstruktion. Vor allem im 19. Jahrhundert wurde das
Stapflehus mehrmals umgebaut. 1978 beschloß der Weiler Gemeinderat. das historische
Gebäude zu erwerben und seine Substanz zu erhalten. 1979 begannen die Vorarbeiten, im
darauffolgenden Jahr beschloß der Gemeinderat eine gründliche Renovierung, die drei Jahre
später abgeschlossen war, so daß am 13. April 1983 die Einweihung stattfinden konnte. Seither
hat das Stapflehus als Ort für Ausstellungen und Konzerte, aber auch als Tagungsraum oder
als Räumlichkeit für private Feiern im kulturellen Leben der Stadt einen festen Platz
eingenommen.

Museumspädagogik

Dieser Streifzug durch die Weiler Museumslandschaft hat gezeigt, daß die Sammlung.
Erhaltung und Ausstellung von Zeugnissen der Natur- und Kulturgeschichte in den letzten
Jahren ein gutes Stück vorangekommen ist. Nun will aber, was im Museum zu sehen ist, nicht

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