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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 147
(PDF, 32 MB)
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einnehmen wird, so daß das uns Basler so sehr interessierende Problem zur Zufriedenheit aller
bald gelöst werden kann.

Dieser Leserbrief scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben, denn bereits am 1.
September 1925 teilte die Gemeinde Muttenz dem Bürgermeisteramt Grenzach mit. daß die
Direktion des L Zollkreises mit der Wiedereröffnung des Fährbetriebs einverstanden sei. In
den folgenden Verhandlungen ging es dann vor allem noch um die Festlegung der Überfahrtszeiten
, die Gebühren und die Paßkontrolle. Dabei kam man schließlich zu folgender Regelung:

Fahrzeiten: Werktags: 6-8 Uhr und 15 bis 18 Uhr

Sonn- und Feiertags: 6 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit

Gebühren: 16 Pfennig oder 20 Centimes für Erw achsene

8 Pfennig oder 10 Centimes für Kinder zwischen 4 und 14 Jahren

Paßkontrolle: Stichprobenartige Überprüfung

Nach dieser Übereinkunft erfolgte dann am 13. Mai 1926. dem Himmelfahrtstag. die
Wiedereröffnung der Fähre.

Die offizielle Eröffnungsfeier fand am Sonntag, dem 16. Mai. im "Gasthaus Drei König"
statt, worüber die "Basler Nachrichten" am 19. Mai wie folgt berichteten:

Aus der Nachbarschaft

Die Wiedereröffnung der Grenzacher Fähre

(Korr. aus Muttenz) Am letzten Sonntag hat in Grenzach ein kleines Fest stattgefunden, das
würdig ist. auch in der Presse erwähnt zu werden. Es handelte sich um die Einweihung der
wiedereröffneten Grenzacher Fähre. Bekanntlich mußte diese Fähre bei Ausbruch des Krieges
eingestellt werden, d.h. das Drahtseil wurde abgeschnitten und im Rheine versenkt und ist bis
auf den heutigen Tag außer Betrieb. Nun hat sich im Laufe des letzten Jahres auf der Seite des
Publikums, hauptsächlich auf der badischen Seite der Wunsch geltend gemacht, es möchte
diese Fähre wieder eröffnet werden. Diese Bestrebungen sind von den badischen Behörden
unterstützt worden, indem sie sich mit unsern Behörden zu diesem Zwecke in Verbindung
setzten. In den gegenseitigen Verhandlungen wurde die Wiedereröffnung der Fähre seitens des
Muttenzer Gemeinderates unterstützt: es stellten sich aber in bezug auf den Grenzübertritt
verschiedene Hindernisse, hauptsächlich die Paßverhältnisse und Zollangelegenheiten in den
Weg.

Erst nach Ueberwindung dieser Schwierigkeiten durch die beidseitigen Behörden konnten
die Vorbereitungen zur Wiederaufnahme des Verkehrs in Angriff genommen werden. Bei der
Wiedereröffnung dieser Fähre, die auf Sonntag, 16. Mai. angesetzt wurde, hatte der Gemeinderat
von Grenzach die Behörden von Muttenz zur Beteiligung an dieser Einweihung auf
nachmittags 3 Uhr eingeladen. Trotz zweifelhafter Witterung hatte sich die basellandschaftliche
Regierung durch zwei Mitglieder nebst drei Beamten, sowie der Gemeinderat von
Muttenz v ollzählig eingefunden, begleitet von einigen andern Einwohnern. Das bereitliegende
Boot hat die ganze Gesellschaft aufgenommen und am beflaggten Drahtseil dem badischen
Ufer zugeführt, wo sich die Behörden, der Musikverein, der Männerchor und bereits das ganze
Dorf zum Empfange eingefunden hatten. Nach einigen Vorträgen der beiden Vereine bewegten
sich die Gäste unter Musikbegleitung in den Gasthof zu Drei Königen, wo sich der
eigentliche Akt abspielte. Herr Bürgermeister Barth in Grenzach begrüßte die Gäste in
beredten Worten und machte einige historische Mitteilungen über den Bestand des Rheinüberganges
, der schon in den Chroniken des 14. Jahrhunderts erwähnt ist und mit verschiedenen
Unterbrechungen bis auf die heutige Zeit erhalten blieb. Auch Herr Landrat Wintermantel vom

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