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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 153
(PDF, 32 MB)
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Abb. 2: Schopfheim "Baselmatten'. Türschwelle mit Einarbeitungen für Angeln und Mittelriegel.

stisch ist. Soweit ergraben, weicht allerdings der Grundriß von sonst geläufigen "Normen"
ab. Im zweiten Haus, das ebenfalls noch nicht vollständig aufgedeckt werden konnte, ist
vielleicht ein Wirtschaftsgebäude zu sehen. Hier fand sich mit einer sauber gearbeiteten
Türschwelle (Abb. 2) das am besten erhaltene bauliche Detail dicht unter der heutigen
Oberfläche.

Leidergeben die relativ spärlichen Funde keine zusätzlichen Hinweise auf die ursprüngliche
Nutzung dieser beiden Gebäude. Immerhin aber weist das Fragment einer dünnen Wandplatte
aus grau-grünem Marmor auf einen gewissen Komfort der Innenausstattung. Ähnliche Platten
hat beispielsweise die für unsere Gegend luxuriöse Villa von Grenzach "Steingasse"
geliefert. Zur Datierung. Beginn und Ende dieser Siedlung, fehlen ebenfalls noch gesicherte
Anhaltspunkte.

Schwierigkeiten macht vorerst noch die Interpretation der ergrabenen Befunde. Lag hier
einer der Gutshöfe, eine Villa rustica. wie sie kennzeichnend sind für das Leben im ländlichen
Raum in römischer Zeit? Wegen der verkehrsgeografischen Lage kommt aber auch noch eine
andere Deutung dieser Siedlungsreste in Betracht. Sie liegen genau an der Stelle, an der das
"Kleine Wiesental" in das Haupttal einmündet, und es wäre gut vorstellbar, daß hier eine
Nebenstraße abzweigte. Auch nach Süden, über den Dinkelberg in Richtung Hochrheintal. ist
eine Straßenverbindung möglich, durch römische Fundstellen sogar wahrscheinlich. Die
Gebäude mitten im Tal. vielleicht an einer Kreuzung gelegen, könnten daher auch zu einer
Straßenstation gehören, wie sie für die Abwicklung des Verkehrs in römischer Zeit in großer
Zahl benötigt w urden, ähnlich den Poststationen späterer Jahrhunderte. Die Frage muß vorerst
offen bleiben. Von einer Fortsetzung der Grabungen in diesem Jahr erhofft sich die archäologische
Denkmalpflege deshalb vor allem eine klare Vorstellung über die ursprüngliche
Bedeutung und die Geschichte dieser vergessenen Siedlungsstelle mitten im Wiesental.

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