http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0171
Geschichte den ihr gebührenden Stellenwert auch im Leben des einfachen Menschen.
Dieser Gesichtspunkt stand auch bei all den Zusammenkünften im Frühjahr und Herbst eines
jeden Jahres im Mittelpunkt. Die ständig steigende Zahl der Teilnehmer - es waren zuletzt oft
über hundert - zeigt uns. daß der eingeschlagene Weg richtig war und ist. Richtig war es wohl
auch, dann und wann Tagungsorte zu wählen, die außerhalb der engeren Heimat lagen, wie
etwa 1980 Staufen. 1983 Breisach und der Kaiserstuhl. 1985 Opfingen und Merdingen, 1987
Schallstadt-Wolfenweiler mit Abstechern nach Pfaffenweiler und Kirchhofen, 1988 Bad
Säckingen und 1989 Freiburg, ja sogar die politischen Grenzen, die heute Gott sei Dank keine
Einengung mehr sind, zu überschreiten und sich 1982 in Basel. 1983 in Groß-Hüningen. 1984
im schweizerischen Rheinfelden oder 1988 in Riehen zu treffen. Eingebettet in die Regio ist
unser Markgräflerland. und die Beziehungen herein und hinaus, die Verflechtungen hinüber
und herüber sollen und müssen deutlich gemacht werden.
Das Echo, das diese umfangreiche Arbeit findet, spiegelte sich auch wider in der Auszeichnung
der "Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" mit dem Ehrenteller der Stadt Neuenburg
beim Nepomukfest am 9. Juli 1983. Herr Bürgermeister Schweinlin überreichte die Gabe
unserem 1. Vorsitzenden mit der Widmung: "Der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland in
dankbarer Anerkennung ihres vielfältigen Wirkens als Mittlerin heimatkundlichen Wissens
um Geschichte und Kultur zugeeignet."
Bei der im Herbst 1987 fälligen Vorstands wähl mußte Christian Martin Vortisch, der die
Geschicke der "Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" seit 1966 mustergültig und zielbewußt
geleitet hatte, auf eine erneute Kandidatur aus Gesundheitsgründen verzichten. Diese Entscheidung
wurde von allen bedauert, mußte jedoch akzeptiert und respektiert werden. In
vorbereitenden Gesprächen war die Sachlage diskutiert worden, so daß einstimmig bzw . mit
deutlichen Mehrheiten folgendem Wahlvorschlag zugestimmt wurde: 1. Vorsitzender Julius
Kraus, 2. Vorsitzender Dr. Erhard Richter. Rechner Herbert Weis. Schriftführer Helmut
Bauckner. Die Schriftleitung der Zeitschrift "Das Markgräflerland" übernahm Dr. Erhard
Richter zusammen mit einer kleinen Redaktionskommission, die sich schon mehrere Jahre
bewährt hatte. Den Vorschlag des Vorstandes. Herrn Christian Martin Vortisch für die
langjährige erfolgreiche Tätigkeit an der Spitze der "Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland"
zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen, nahm die Mitgliederversammlung einstimmig an. In
einer herzlichen Laudatio faßte Dr. Erhard Richter die Verdienste des Geehrten zusammen.
Wir sind am Ende einer Reise durch sechs Jahrzehnte angekommen. Aus dem kleinen Maidli
"Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland" ist eine gereifte Frau geworden, die auf ein bewegtes
Leben zurückschauen darf. Der kleine Kreis von acht Gründungsmitgliedern im Jahre 1929 hat
sich zu der erfreulichen Zahl von mehr als 1200 Mitgliedern erweitert. Angesichts dieser
Entwicklung fragt sich der Vorstand seit einiger Zeit, ob der Name "Arbeitsgemeinschaft"
noch verantwortet werden kann, zumal man sich unter dieser Bezeichnung in weiten Kreisen
der Bevölkerung etwas anderes vorstellt als einen Verein von über 1200 Mitgliedern. Für die
Öffentlichkeitsarbeit - und ohne die geht es nun einmal nicht - könnte es nur von Vorteil sein,
wenn man einen Namen fände, der auch äußerlich auf den Umfang der Arbeit hinweist,
zugleich aber die Ziele der Tätigkeit des Vereins eindeutig umschreibt. Schon bei der
Wiederaufnahme der Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als einschränkende Vorschriften
der seinerzeitigen Besatzungsmacht die Weiterverwendung des alten Namens nicht zulassen
wollten, einigte man sich auf den Namen "Verein für Geschichte und Heimatkunde des
Markgräflerlandes". konnte aber dann doch nach Entschärfung der Situation den alten Namen
beibehalten. Natürlich gibt es Einw ände gegen eine Namensänderung wie etwa den, man möge
Altes und Bewährtes nicht leichtfertig über Bord werfen. Ich meine, auch die acht Gründungsmitglieder
würden sich der heutigen Lage nicht verschließen. Der neue Name muß einerseits
kurz und prägnant sein, andererseits die Zielsetzung klar umreißen. Geht man einmal die Liste
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