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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 187
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0189
Leif Geiges. T. Schneider & Söhne -
Vom Dorfschreiner zum Hofphotographen.
Geb.. 164 S. mir 190 Abb. Freiburg iBr. (Schillinger) 1989.

Sie saßen für gewöhnlich in den größeren Städten, die Herren HofphotogTaphen. vorzugsweise in
Karlsruhe und in Baden-Baden, was unsere Region angeht, wohl auch in Konstanz (wie etwa German
Wolf) und sonstwo - doch ein Trutpert Schneider und seine Söhne stammten aus dem breisgauischen
Ehrenstetten. Der international bekannte Fotograf Leif Geiges hat sie aufgespürt und ihnen nachgespürt.
Er kommt zum Resultat, daß Schneider Vater samt seinen Söhnen Heinrich und Wilhelm höchstwahrscheinlich
die ungewöhnlichsten, sogar bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der frühen
Fotografie im deutschen Sprachraum' gewesen seien.

Das Ganze begann anno 1847 damit, daß der französische Daguerreotypist J. Broglie von Paris nach
Freiburg kommt und nach einem Schreiner Ausschau hält, der ihm exakten Ersatz für seine verlorengegangenen
Kassetten schaffen soll. Er stößt auf Trutpert Schneider, der zum Gehilfen des Franzosen aufsteigt
und diesen bald in Technik und künstlerischer Gestaltung übertrifft. Wohlhabende Adlige und Bürger des
Oberlandes werden von ihm 'fixiert'. Donaueschingen und der Fürstenbergische Hof werden um die
Jahrhundertmitte mit entsprechenden Portraits versorgt. Von seinen früheren Wanderjahren her als
Schreinergeselle einigermaßen sprachenkundig, begibt er sich nach Oberitalien und nach Wien. Seine
Arbeiten werden bereits 1856 vom badischen Großherzog Friedrich I. gewürdigt. Die Söhne waren mit ins
Geschäft eingestiegen: seine Spezialität ist u.a. die stereoskopische Portraitfotografie. Er wird - fast in
einiger Parallele zum Menzenschw ander Portraitmaler Winterhalter - von Hof zu Hof und von Berühmtheit
zu Berühmtheit herumgereicht und besucht ebenso Preußen wie Rußland. Trutpert selbst hatte sich
inzwischen wieder nach Ehrenstetten zurückgezogen, wo er stereoskopische 'Betrachtungsgeräte' fabriziert
. 1867 hatte man dann soviel verdient, daß man in Krozingen ein Fotoatelier mit Labor erbaute und
sowohl Portraits von hochgestellten Persönlichkeiten als auch deren Anerkennungsschreiben in jeder
Menge vorzuweisen hatte. 1921. nach dem Tod von Wilhelm Schneider, erlosch die Firma - und erst mehr
als ein Halbjahrhundert danach wurden aufschlußreiche Zeugnisse entdeckt und aktiviert sow ie auch auf
Ausstellungen gezeigt. Helmut Bender

Literarische Museen und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.
Bearbeitet von Friedrich Pfäfflin u.a. Geb. mit färb. Umschlag. 104 S.. mit färb. Bildern.
Marbach a. N. (Deutsche Schillergesellschaft - Arbeitsstelle für literarische Museen.
Archive und Gedenkstätten...) 1989.

Handlich und übersichtlich, mit vorzüglichem Bildmaterial gibt sich das schon seit einiger Zeit
erwartete offizielle' Bändchen, gewissermaßen eine Ergänzung zum erfolgreichen Literarischen Führer
durch Deutschland' in mehr regionaler und subregionaler, wenn man so w ill, in landeskundlicher Hinsicht.

Daß eine gew isse Kopflastigkeit des Württembergischen bzw. des Schwäbischen herrscht, liegt einmal
in der Natur der Dinge (schwäbische Dichtung - badischer Liberalismus), zum andern auch an den
Bearbeitern und deren Tatort'. Schon ein Blick auf das Ortskärtchen oder ins Ortsregister w eist mehr oder
weniger weiße Stellen im Südteil des Landes Baden-Württemberg und auch in der Nordwestecke auf (kein
Heidelberg, weder ein Sauter noch ein Nadler...). Doch was tut sich so alles in unserer Südwestecke?
Freiburg mit Hansjakob und einigen andern. Emmendingen mit Goethe bzw. seiner Schwester Cornelia,
sodann Hausen. Lörrach. Säckingen und Schopfheim. - Hausen mit dem Foto des Hebelhauses, exakte
Museumsangaben, faktenreicher Kurztext über Die Ausstellung im ehemaligen Elternhaus von Hebels
Mutter... gibt eine Vorstellung von der bäuerlichen Welt im späten 18. Jahrhundert. Im Erdgeschoß
Dokumente zu Hebels Wirkung... Literatur zum Thema...'. Es folgt eine Aufzählung der übrigen Hebel-
Gedenkstätten im Markgräflerland. so Schopfheim und Lörrach. Brombach und Hertingen. Müllheim und
Weil. - Im Stichwort Lörrach w ird das Museum am Burghof (mit Abb.) präzis gewürdigt. Daß auch hier
auf Hebel eingegangen wird, ist gut und selbstverständlich, etwas kurios andrerseits, daß sowohl bei
Lörrach als bei Hausen nur das 'Marbacher Magazin Nr. 23' zitiert wird (wenn auch mit weiterführender
Literatur). - Säckingen ist zurecht dem Trompeterschlößchen verbunden. Scheffel steht im Vordergrund:
als Exkursion wird auf die andern Hebelorte und auf den Dossenbacher Gedenkstein anläßlich der 48/49er

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