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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 22
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0024
Die Kalte Herberge

Kirchen ist zwar viel verderbet vnd verwüestet auch aller omat geraubet, doch hat mans wider
seübern. vnd zum theil außbeßern, bißher auch den Gottesdienst darinnen verrichten können".
Besonders schlimm erging es dem hochbetagten Pfarrer Kummer, "in dem eine starckhe partey
von Etlich 100 Pferdten ihne im pfarrhauß ausgeplündert hatte". Kummer mußte "die Flucht
nemen, vnd ohne Hut, kragen vnd schuh in Kaltem weter vnd diefem weg, biß gen Basel
gehen". 1782 finden wir Eintragungen J.P. Hebels in den Kirchenbüchern Tannenkirchs. Er
war damals Hauslehrer und Vikar bei Pfarrer Schlotterbeck in Hertingen.

In den Kriegsjahren der Französischen Revolution hatte Tannenkirch unter der Einquartierung
von Teilen des Condeschen Emigrantencorps und des Regiments Erzherzog Ferdinand
zu leiden.

Im Herbst 1796 finden auf dem Schliengener Berg Gefechte mit französischen Truppen
unter General Moreau statt, der sein Hauptquartier in der Kalten Herberge hatte. Seine
Soldaten requirieren Verpflegung und zwingen Tannenkircher, sie auf ihrem Rückzug mit
Fuhrwerken bis weit nach Frankreich hinein zu begleiten. Auch die darauffolgende österreichische
Einquartierung war sehr gefürchtet und sprang übel mit den Einheimischen um.

In beiden Weltkriegen mußte Tannenkirch große Opfer bringen. An die Gefallenen erinnert
das würdige Ehrenmal auf dem Tannenkircher Berg.

Wollbach

Wollbach, der größte Teilort Kandems. mit seinen Zinken Hammerstein, Egerten, Egisholz
und Nebenau ist urkundlich schon 767 im sogenannten Codex Diplomaticus Alemanniae
belegt. Graf Chrodardus gibt seinen Besitz in Vvalapah dem Vorsteher des fränkischen
Königsklosters St. Denis bei Paris. Abt Fulrad. als Schenkung.

Über Jahrhunderte hinweg fehlen urkundliche Erwähnungen Wollbachs, bis vom 12.
Jahrhundert an Klöster größere Besitzungen im Ort haben. Neben dem Kloster St. Peter war
vor allem das Basler Frauenkloster Klingental hier begütert. Mehrere Urkunden des Freiburger
Diözesanarchivs geben darüber Auskunft.

Die Ortskirche mit ihren Rechten und Pflichten stand unter dem Patronat der Herren von
Rötteln. Sie waren baupflichtig für Kirche und Pfarrhaus und erhielten dafür vom Basler
Bischof den sogenannten Laienzehnten zugestanden. Wollbach, das zur Herrschaft Rötteln

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