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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 33
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0035
Aus dem "Familienalbum" der Nationalsozialisten: die Führer des Bezirks Lörrach 1930 in Tüllingen,
unter ihnen (in der ersten Reihe ganz rechts) Reinhard Boos

stabilisiert hatte, kam die KPD bei der Wahl der Stadtverordneten auf 24.6 Prozent der
Stimmen vor dem Zentrum (18.8). vorder Bürgerlichen Vereinigung aus Deutscher Volkspartei
und Deutschnationalen (13.5). der SPD (13.5) und der Deutschen Demokratischen Partei
(9.1).

Gemeindepolitik "mit rücksichtsloser Schärfe"

Die NSDAP sitzt bei jener spektakulären Sitzung des Bürgerausschusses im Dezember 1930
erstmals mit am Tisch. Nach der Stadtverordnetenwahl im Monat zuvor nahmen die Nationalsozialisten
zwei von 14 Sitzen im Gemeinderat ein und neun von 72 im Bürgerausschuß. Das
Wahlergebnis ähnelte jenem der Reichstagswahl in Lörrach vom September 1930: die NSDAP
bereits drittstärkste politische Kraft hinter der weit vorne liegenden KPD und hinter dem
Zentrum, aber vor der SPD. Der Bürgerausschuß bestimmte sogar einen Vertreter der NSDAP
zum Stadtverordneten-Obmann - obwohl die Partei selbst überhaupt kein Interesse an dem
Posten gezeigt und leere Stimmzettel abgegeben hat. Das bürgerliche Lager verhalf zu
unerwarteter Ehre.

Die Mitsprache im kommunalen Parlament soll die Nationalsozialisten weiterbringen auf
dem Weg zu höheren Zielen. Schon wenige Tage nach der Kommunalwahl trifft ein Rundschreiben
der Gauleitung Baden ein. Abteilung Gemeindepolitik, mit drei Seiten Verhaltensmaßregeln
und einem Appell an die Kämpfer vor Ort. Im Wortlaut: "Jeder Parteigenosse sehe
in sich nicht den Abgeordneten, sondern vor allen Dingen den Verfechter und Kämpfer unserer
Idee überall wo er zu tun hat und hüte sich davor, lediglich die Erscheinung der Dinge zu
betrachten und zu beurteilen, sondern gehe ihnen auf den Grund und wirke vorbildlich im
Sinne unseres Führers Adolf Hitler! Heil!"""

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