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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 2.1990
Seite: 50
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Innenminister wie Reichsstatthalter haben im übrigen auch eine Vereinigung von Weil und
Lörrach ins Auge gefaßt, weil Lörrach so direkten Anschluß an den Rhein und die Bahnlinie
Basel-Karlsruhe erhielte. Doch dafür brauchte es die Zollfreie Straße. Reinhard Boos jedenfalls
dehnt im Juli 1936 seinen (letztlich erfolglosen) Antrag auf Eingemeindungen aus:
Haagen. Brombach. Hauingen und Weil sollen Lörrach stark machen. "Auch auf diesem
Gebiet", so Boos an Pflaumer. "muß sich der nationalsozialistische Grundgedanke von
Gemeinnutz vor Eigennutz' restlos durchsetzen."

5. Die Partei organisiert das Leben

Die NSDAP hat ein dichtes Netz über die Menschen gezogen und versucht, jeden einzelnen
möglichst in jedem Lebensbereich zu erfassen. Die politische Organisation in Lörrach
unterscheidet sich nicht von der anderswo im Reich. Und kaum ein NS-Verband, den es nicht
auch in Lörrach gibt. Politische Zentrale ist die Kreisleitung der Partei. Sie ist lange Zeit im
ehemaligen Gewerkschaftshaus an der Adolf-Hitler-Straße untergebracht (Tumringer Straße
am Sparkassenplatz, abgebrochen) und vor Kriegsbeginn ins Haus Labhard umgezogen (Ecke
Senser Platz/Tumringer Straße. 1966 abgebrochen). Mit den Akten der Kreisleitung ließe sich
jener Zeitabschnitt der Stadtgeschichte leichter rekonstruieren. Es gibt die Aussage eines
Zeitzeugen, daß die französischen Besatzer dort nach dem Einzug in Lörrach noch Unterlagen
vorgefunden haben. Die müßten, so damals die Regel, einige Jahre später an die "Archives de
l'occupation" abgeliefert worden sein. Die Nachfrage bei diesem zentralen Archiv in Colmar
wird mit einem freundlichen Schreiben beantwortet: Die Suche nach Dokumenten über die
nationalsozialistische Periode in Lörrach habe nichts ergeben. Selbst nachschauen darf man
nicht.

In der Stadt bestehen bis 1939 zwei Ortsgruppen der NSDAP, danach vier: die Gruppen
Nord, Süd. Ost und Mitte, geführt von zwei Kaufleuten, einem Studienrat sowie dem Leiter der

Die Kreisleitung der NSDAP im Haus Labhard an der
Tumringer Straße (Senser Platz)
Das Haus wurde 1966 abgebrochen

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